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Fünf Persönlichkeiten und ihre Erfolgsgeheimnisse

    Wie wird und bleibt man erfolgreich? Wir haben bei Berufsleuten nachgefragt, die es wissen müssen.

    Hansueli Loosli, Präsident des Verwaltungsrats von Coop

    Was wollten Sie als Kind werden?

    Profisportler oder Unternehmer, ich habe mich später für Unternehmer entschieden.

     

    Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

    In den Schulferien habe ich auf dem Bauernhof gearbeitet.

    Was war die beste Entscheidung, die Sie im Berufsleben getroffen haben?

    Für mich gibt es mehrere gute Entscheidungen und in all den Jahren bereue ich keinen Schritt.

    Was war der beste Rat, den Sie im Berufsleben erhalten haben?

    «Tue alles mit voller Leidenschaft.»

    Was empfehlen Sie, wenn es mal nicht so gut läuft?

    Immer wieder aufstehen und Veränderungen anpacken, denn es gibt immer eine Lösung mehr!

    Wie bleibt man erfolgreich?

    Indem man eine gemeinsame Vision hat und zusammen darauf hinarbeitet. Denn nicht einer alleine, sondern alle, die in einem Unternehmen arbeiten, tragen ihren Teil zum Erfolg einer Firma bei.

    DJ Antoine, DJ, Produzent und Lifestyle-Unternehmer

    Was wollten Sie als Kind werden?

    Ich bewunderte den Unternehmergeist von meinem Grossvater Jules Konrad. Der Grossvater hatte früh in mir das Verlangen nach materiellem Erfolg geweckt. Ich wollte etwas aufbauen und Geld verdienen damit. Mein Grossvater zeigte mir, was alles möglich ist, wenn man mit Geld sorgfältig umgeht. 
    Der Wunsch, sich als Unternehmer selbstständig zu machen, hatte sich während der Zeit als KV-Lehrling verstärkt – einerseits, weil ich vom direkten Vorgesetzten schikaniert wurde, anderseits hat mich der Firmenchef beeindruckt: Der hatte schicke Kleider, tolle Autos.

    Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

    Ich investierte 1995 mit zwei Kollegen je 800 Franken in Schallplatten, die ich in London gekauft hatte, und eröffnete in Untermiete in einem kleinen Kleiderladen in Basel meinen ersten Plattenladen, ganz primitiv mit Ikea-Regalen und ein paar Lämpchen. Nichtsdestotrotz wuchs der Laden, die Kollegen hatten keine Lust mehr und ich zahlte ihnen die 800 Franken zurück. Darauf eröffnete ich weitere Shops und mit der Zeit entstand ein Vertrieb. 

    Was war die beste Entscheidung, die Sie im Berufsleben getroffen haben?

    Meine beste Entscheidung war, mich selbstständig zu machen und mit Visionen in den Tag zu gehen. Ein gutes Bauchgefühl zu haben, Entscheidungen zu treffen, auch wenn es nicht immer die richtigen sind – nur so lernt man, ans richtige Ziel zu kommen. No risk no fun.

    Was war der beste Rat, den Sie im Berufsleben erhalten haben?

    Ich musste lernen, zum Beispiel auf meiner Tour, rechtzeitig am Flughafen zu sein, nicht immer auf den letzten Drücker. Dass man das, was man nicht gern macht, aber tun muss, am besten sofort erledigt. Dass man eine saubere Struktur braucht.

    Was empfehlen Sie, wenn es mal nicht so gut läuft?

    Immer positiv denken. In jeder schlechten Situation im Leben gibt es auch wieder was Gutes. Mit Motivation und Optimismus kann man viel erreichen.

    Wie bleibt man erfolgreich?

    Wenn man sich immer wieder neu erfindet, wenn man nicht stagniert, wenn man sich nicht nur auf die Routine verlässt und immer wieder neu investiert. Und mit einem guten Team!

    Markus Hongler, CEO Schweizerische Mobiliar Versicherungsgesellschaft AG

    Was wollten Sie als Kind werden?

    [Lacht] Erwachsen werden.

    Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

    Während meiner KV-Lehre auf der Generalagentur Luzern der Mobiliar. Den ersten Lohn gabs Ende September 1973. Damals verdiente man als Erstjahrstift 200 Franken pro Monat.

    Was war die beste Entscheidung, die Sie im Berufsleben getroffen haben?

    In jungen Berufsjahren ins Ausland zu gehen. Mein Weg führte mich zuerst nach England, dann nach Spanien. Die gewohnten Konstanten waren plötzlich weg. Ich blieb zwar der Versicherungsbranche treu, aber der Markt in Spanien war ganz ein anderer. Meine spanischen Verhandlungspartner tickten anders als die Schweizer. Ich lernte früh, mich aufs Gegenüber einzustellen. Das ist ungemein wichtig – beruflich wie privat.

    Was war der beste Rat, den Sie im Berufsleben erhalten haben?

    Life is too short to be boring. Also: Chancen zu packen, wenn sie da sind. Das braucht Mut und gleichzeitig aber auch ein gesundes Bewusstsein für die eigenen Stärken und Schwächen. Chancen kommen nämlich meistens dann, wenn man sie am wenigsten erwartet.

    Was empfehlen Sie, wenn es mal nicht so gut läuft?

    Zum Leben gehört auch, dass mal etwas nicht klappt. Ja, dass man mal knietief im Schlamm steckt. Sonst bräuchte es meine Arbeit bei der Versicherung nicht [lacht]. Im Ernst: Mir hat es immer geholfen, einen Plan B zu haben.

    Wie bleibt man erfolgreich?

    Wenn man motiviert bleibt. Wichtig dafür sind die Mitstreiterinnen und Mitstreiter. Für Spitzenleistungen braucht man ein eingespieltes Team. Man braucht Menschen, die mit anpacken. Mal auch mitleiden und mitgeniessen. Was auch hilft: sich selber nicht zu ernst nehmen. Und am wichtigsten: nie aufhören zu träumen!

    Philomena Colatrella, Vorsitzende der Konzernleitung der CSS Gruppe

    Was wollten Sie als Kind werden?

    Ich hatte mehrere Berufswünsche, wohl auch Ausdruck meiner überbordenden Fantasie und vielfältigen Interessen. Pianistin stand zuoberst auf der Liste, ich habe am Ende dann doch zu oft draussen mit anderen Kindern gespielt als zu Hause geübt, so dass das nie zu einer ernsthaften Option werden konnte. Realistischer waren dann meine späteren Berufswünsche: Diplomatin, Dirigentin und Dolmetscherin.

    Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

    Ich habe in einem Café serviert. Später habe ich dann als Reiseleiterin und Sprachlehrerin mein Sackgeld verdient.Was war die beste Entscheidung, die Sie im Berufsleben getroffen haben?
    Dass ich sehr früh meinem Gerechtigkeitssinn gefolgt bin und immer darauf geachtet habe, dass für mich die Aufgaben sinnerfüllend sind. Dazu zählte meine – wenn auch nur kurze – Tätigkeit als Primarlehrerin und vor allem
    Ich hatte das Privileg, in meiner beruflichen Karriere immer wieder Menschen zu begegnen, die vorbehaltlos hinter mir gestanden sind und mich ermutigten, an mich zu glauben. Der beste Rat ist wohl jener, in allen möglichen Situationen nie aufhören zu zweifeln, sondern diesem Gefühl Raum zu geben. Das ist manchmal sehr anstrengend, aber es führt dazu, dass ich mich tatsächlich permanent hinterfrage und nichts für selbstverständlich nehme. Stark sein bedeutet für mich, auch Schwächen zuzulassen. Wir sind keine Roboter, auch in der höchsten verantwortungsvollen Position nicht. 
    Ich wollte nie eine Führungskraft werden, die den Bezug zur Realität verliert, sich unnahbar in einer Blase bewegt und den Kontakt zur Basis verliert. Ich denke, das ist mir ganz gut gelungen.

    Was war die beste Entscheidung, die Sie im Berufsleben getroffen haben?

    Dass ich sehr früh meinem Gerechtigkeitssinn gefolgt bin und immer darauf geachtet habe, dass für mich die Aufgaben sinnerfüllend sind. Dazu zählte meine – wenn auch nur kurze – Tätigkeit als Primarlehrerin und vor allem meine Arbeit als Rechtsanwältin. Hier konnte ich mich täglich für Menschen einsetzen und mithelfen, ihre Probleme zu lösen.

    Was war der beste Rat, den Sie im Berufsleben erhalten haben?

    Ich hatte das Privileg, in meiner beruflichen Karriere immer wieder Menschen zu begegnen, die vorbehaltlos hinter mir gestanden sind und mich ermutigten, an mich zu glauben. Der beste Rat ist wohl jener, in allen möglichen Situationen nie aufhören zu zweifeln, sondern diesem Gefühl Raum zu geben. Das ist manchmal sehr anstrengend, aber es führt dazu, dass ich mich tatsächlich permanent hinterfrage und nichts für selbstverständlich nehme. Stark sein bedeutet für mich, auch Schwächen zuzulassen. Wir sind keine Roboter, auch in der höchsten verantwortungsvollen Position nicht. 
    Ich wollte nie eine Führungskraft werden, die den Bezug zur Realität verliert, sich unnahbar in einer Blase bewegt und den Kontakt zur Basis verliert. Ich denke, das ist mir ganz gut gelungen.

    Was empfehlen Sie, wenn es mal nicht so gut läuft?

    Dass man das akzeptiert anstatt damit zu hadern. Hochs und Tiefs gehören auch zum Berufsleben. Entscheidend ist, daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Warum läuft es nicht gut? Muss ich etwas grundsätzlich ändern? Oder habe ich nur einen schlechten Tag? Gerade in einer verantwortungsvollen Position muss man sich aber immer auch fragen, ob es, wenn es mal nicht so gut läuft, mit einem falschen strategischen Entscheid zu tun hat, der sich nun bemerkbar macht. Man muss sich eigentlich permanent hinterfragen.

    Wie bleibt man erfolgreich?

    Man sollte vor lauter Erfolgsstreben den Bezug zu sich selber nie verlieren, sich also nicht zu stark auf vorgefasste Ideen und Karriereschritte fixieren. Was Erfolg für einen selber bedeutet, kann sich im Laufe der Jahre ändern. Darum ist es wichtig, sich immer wieder zu fragen, ob das, was man tut, für einen selber noch Sinn macht. Es geht darum, sich selber treu zu bleiben. Erfolg war für mich nie nur eine Frage von Status, oder wie weit oben man auf der Karriereleiter angelangt, sondern auch, ob man in dem, was man tut, Zufriedenheit verspürt und mit sich selber im Reinen ist.

    Corinne Scheiber, Head of Professional Solutions, The Adecco Group Switzerland

    Was wollten Sie als Kind werden?


    Ich wollte als Kind Architektin werden, weil in diesem Beruf Kreativität, Gestalten und Neues erschaffen im Vordergrund steht. Auch das Zusammenspiel von unterschiedlichen Fachbereichen im Architektenberuf hat mich damals angezogen.

    Wie haben Sie Ihr erstes Geld verdient?

    Mein erstes Geld habe ich gleich nach der Matura verdient. Damals arbeitete ich für zwei bis drei Monate in einer Kleiderboutique mit Umsatzbeteiligung, damit ich danach nach England in eine Sprachschule konnte.

    Was war die beste Entscheidung, die Sie im Berufsleben getroffen haben?

    Jede, die ich bisher traf, weil ich offen war für neue Möglichkeiten, die mich inhaltlich angesprochen haben. Dazu kam eine Prise Glück, dass sich im richtigen Moment auch die Türen öffneten. So habe ich bei Adecco Schweiz zuerst bei Lee Hecht Harrison (LHH) als Coach und Trainerin angefangen in Teilzeit, bevor ich intern wechseln und den Bereich Healthcare Schweiz zu 100 Prozent übernommen und erfolgreich ausgebaut habe. Meine Erfahrung bei der Hirslanden Gruppe und die kontinuierliche Investition in meine persönliche Entwicklung haben mir dabei geholfen. 

    Was war der beste Rat, den Sie im Berufsleben erhalten haben?

    Neugierig bleiben und in jede offene Türe schauen, egal ob sich sofort daraus was Neues ergibt und egal, ob es zu 100 Prozent den aktuellen Vorstellungen entspricht. Jeder persönliche Kontakt ist wertvoll – heute und morgen.

    Was empfehlen Sie, wenn es mal nicht so gut läuft?

    Zurücklehnen und daran denken, was bisher gut lief und daraus neue Energie schöpfen. Und dabei hilft mir ein geschäumter Latte Macchiato mit Mandelmilch und schwarze Schokolade.

    Wie bleibt man erfolgreich?

    Das ist schwierig zu beantworten, da jede und jeder für sich entscheiden muss, was für sie oder ihn Erfolg bedeutet. Meiner Ansicht nach sind neugierig bleiben, sich weiterbilden, sein Netzwerk pflegen sowie die Zusammenarbeit mit einem motivierten Team der Schlüssel zum Erfolg. Solange ich in meinem aktuellen Job und mit meinem Team etwas bewegen und mit Freude das Business und die Mitarbeitenden vorwärtsbringen kann, bedeutet dies Erfolg für mich.   

    • Andrea Mašek

      Gastautorin Context

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