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Kommentar: Hass und Diskriminierung sind keine Meinung

    Der Zentralvorstand des Kaufmännischen Verbands hat die Ja-Parole zum Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung beschlossen. Die eidgenössische Abstimmung ist am 9. Februar 2020.

    Wir vertreten die Interessen und den Schutz von Arbeitnehmenden in einem umfassenden und zeitgemässen Verständnis. Die Abstimmung «Verbot der Diskriminierung aufgrund der sexuellen Orientierung» hat sehr viel mit dem zu tun, wofür wir als Verband einstehen. Menschen sollen angstfrei und ohne Diskriminierung die Berufsschule oder ihren Arbeitsplatz besuchen können.

    Während Menschen in der Schweiz vor Diskriminierung wegen Rasse, Religion oder Ethnie vom Strafrecht geschützt sind, gibt es keine solche Bestimmung in Bezug auf die sexuelle Orientierung. Dabei erleben immer noch viele Menschen genau deswegen Ausgrenzung und Hass. Gerade junge Menschen sind besonders betroffen. Bei ihnen ist das Risiko von Suizidalität und Depression erhöht. Nicht wenige von ihnen leiden still und werden ruhig, wenn in der Schule oder bei der Arbeit solche Aussagen, Aufrufe und Diskriminierungen gemacht werden.

    Die Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, dem wir Sorge tragen müssen. Hass und Diskriminierung sind jedoch keine Meinung. Ein respektvoller Umgang sowie eine Gesellschaft und Arbeitswelt, in der Menschen nicht aufgrund solcher Kriterien ausgegrenzt oder verunglimpft werden, sind eine Voraussetzung unseres Zusammenlebens in einer liberalen und freien Gesellschaft. Es geht deshalb nicht nur um den Schutz einer Minderheit, sondern um den Schutz unserer Kultur, unserer schweizerischen Werte und unserer Freiheit.

    Der Kaufmännische Verband stellt sich hinter diese Werte und stellt die Interessen der Angestellten und der Lernenden in einen gesamtgesellschaftlichen Kontext. Dieses Gesellschafts- und Demokratieverständnis machen vor dem Arbeitsplatz nicht halt, weshalb wir als Berufsverband mit dieser Parolenfassung ein klares Zeichen setzen und ein Statement abgeben wollen.

    Kommentar von

    • Chantal Galladé

      Mitglied des Zentralvorstands
      Präsidentin Kaufmännischer Verband Winterthur