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Berufsbild Executive Assistant (Direktionsassistent:in)

Die Arbeitswelt verändert sich, und mit ihr der Beruf Executive Assistant. Das Berufsbild Executive Assistant bzw. Direktionsassistent:in mit eidgenössischem Fachausweis (FA) stellt die Weiterentwicklung dieser Funktion sicher, damit qualifizierte Fachkräfte im Bereich Management- und Führungsunterstützung fit für die Zukunft bleiben. Erfahren Sie mehr über die anspruchsvolle Ausbildung als Executive Assistant (Direktionsassistent:in) und erhalten Sie in unseren Porträts Einblick in den Berufsalltag.

Executive Assistant FA (Direktionsassistent:in) FA

  1. Executive Assistants unterstützen Führungskräfte in ihrer Funktion, übernehmen eigene Aufgabenbereiche und leiten Projekte und Teams. Sie tragen aktiv zum reibungslosen Ablauf der betrieblichen Prozesse bei und leisten einen wesentlichen Beitrag zum nachhaltigen Erfolg von Unternehmen. Sie wirken in einer wichtigen Drehscheibenfunktion zwischen Führungskräften, Mitarbeitenden, externen Dienstleister:innen und Kundinnen und Kunden. Das Arbeitsgebiet der Executive Assistants ist sehr vielfältig und unterscheidet sich je nach Grösse, Ausrichtung und Branche des Unternehmens. Je nach Organisationsstruktur kann ihr Verantwortungsbereich unterschiedliche Schwerpunkte aufweisen. Unabhängig des spezifischen Unternehmenskontexts nehmen Executive Assistants eine zentrale Rolle im Betrieb ein. Ihr Kompetenzprofil baut auf dem der Kauffrauen/Kaufmänner EFZ auf. 

  2. Handlungskompetent ist, wer berufliche Aufgaben und Tätigkeiten, eigeninitiativ, zielorientiert, fachgerecht und flexibel ausführt. Im Fokus steht dabei  die Handlungsfähigkeit im Beruf und nicht allein das Fachwissen. An der Berufsprüfung wird nicht das Wissen der Kandidat:innen abgefragt, sondern getestet, inwiefern sie Situationen im Berufsalltag erfolgreich bewältigen können. Neben fachlichen Kompetenzen sind auch Sozial-, Methoden- und Selbstkompetenzen wichtig. Die Handlungskompetenz kann an der Berufsprüfung beispielsweise mit einer Postkorb-Methode oder einem Critical Incident beurteilt werden. 

  3. Executive Assistants sind Generalist:innen und haben ein vielfältiges Tätigkeitsgebiet. Dank ihres fundierten unternehmerischen Verständnisses tragen sie Entscheide der oder des Vorgesetzten mit und helfen, diese umzusetzen. Sie sind in der Lage, die Administration effizient und effektiv zu führen, indem sie die betrieblichen Abläufe verstehen und über ausgeprägte organisatorische Fähigkeiten und vertiefte Kenntnisse im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologie verfügen. Ihre vertieften kommunikativen Fähigkeiten in Deutsch, Französisch oder Italienisch sowie in mindestens einer zweiten Amtssprache oder Englisch, bringen sie täglich zum Einsatz. Ihren eigenen Bereich führen sie selbstständig. Zudem sind sie befähigt, Teammitarbeitende zu führen und eigene Projekte zu leiten.

    Executive Assistants arbeiten je nach Unternehmensorganisation in enger Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Fachabteilungen, externen Dienstleister:innen oder übernehmen selbst Aufgaben im betriebswirtschaftlichen Bereich (z.B. Finanzen, Personalwesen, Marketing und Kommunikation, Informations- und Kommunikationstechnologie und Recht). Durch ihre dienstleistungsorientierte Haltung und hohe Sozialkompetenz tragen sie zudem wesentlich zu einem guten Arbeitsklima im Unternehmen bei und übernehmen eine wichtige Repräsentationsaufgabe gegenüber Externen. Executive Assistants weisen eine hohe Eigenverantwortung und Flexibilität auf und entlasten so nicht nur Führungskräfte, sondern finden sich auch in Veränderungsprozessen im Unternehmen oder in der Branche zurecht.

  4. Die Berufsprüfung findet jeweils im Oktober über drei Tage verteilt statt:

    • Mündliche Prüfung (1.25h) 
    • Schriftliche Prüfung (7.5h)

    Grundlage für die mündliche Prüfung ist ein persönliches Portfolio, vorgängig erstellt und eingereicht. Das persönliche Portfolio ist eine individuelle schriftliche Arbeit, welche im Vorfeld zur Prüfungsanmeldung selbstständig verfasst wird. Sie wird nach formalen Kriterien benotet und stellt den schriftlichen Teil des Prüfungsteils 5 dar. Der Fokus liegt auf der Reflexion über das persönliche Selbstmanagement und dem Erkennen von allfälligem Handlungsbedarf. Das termingerechte Einreichen des vollständigen, persönlichen Portfolios ist eine Zulassungsbedingung für die Prüfung. Es besteht aus drei Werkschauen und dem Ausfüllen des Kompetenzrasters und resultiert im Verfassen eines zusammenfassenden Berichts (Kompetenzstatus). Ein Thema könnte beispielsweise sein: «So gehe ich mit Stresssituationen im Arbeitsalltag um». Weiterführende Informationen und Hilfsmittel zum Erstellen des persönlichen Portfolios werden im Vorfeld zur Prüfungsanmeldung auf der Webseite des Prüfungssekretariats publiziert. Ebenfalls finden sich Detailinformationen in der Wegleitung.

  5. Um an die Prüfung zugelassen zu werden, muss das persönliche Portfolio fristgerecht und vollständig eingereicht werden. Zudem müssen die Voraussetzung A oder Voraussetzung B erfüllt sein.

    Voraussetzung A)
    Drei Jahre einschlägige Berufserfahrung nach Erwerb des Abschlusses als Kauffrau/Kaufmann EFZ, einer gymnasialen Maturität, einer Fachmaturität, einer Berufsmaturität oder gleichwertige Qualifikation.

    Voraussetzung B)
    Vier Jahre einschlägige Berufserfahrung nach Erwerb des Abschlusses als Kauffrau/-mann EBA, einer anderen, mindestens dreijährigen Grundbildung EFZ oder gleichwertige Qualifikation.
    Eine Aufnahme «sur dossier» ist für Personen mit einem nichtschweizerischen Bildungsabschluss möglich.

    Individuelle Zulassungsabklärungen (CHF 50.-) und detaillierte Bestimmungen auf der Website des Prüfungssekretariats examen.ch.

  6. Mit dem abgeschlossenen Fachausweis sind viele Bildungswege möglich. Beliebte Weiterbildungen sind: 

    • Projektmanagement
    • Betriebswirtschaft
    • Eventmanagement
    • HR
    • Marketing
    • Office Management
    • Leadership
    • Informatik

    Gestalten Sie Ihren individuellen Karriereweg nach Ihren Bedürfnissen und nutzen Sie die verschiedenen Weiterbildungsangebote, um Ihr Wissen zu verbreitern oder zu vertiefen:

    • Ergänzen mit mehrtägigen Weiterbildungskursen oder CAS
    • Vertiefen mit einer eidg. Prüfung in einem Fachbereich, einem Studium an einer Höheren Fachschule oder an einer Fachhochschule (DAS, MAS oder Bachelor)
  7. Dank der Subjektfinanzierung des Bundes können Sie bis zu 50% Ihrer Weiterbildungskosten rückerstatten lassen. Dabei erhalten Sie Subventionen, indem Sie nach absolvierter Prüfung dem Bund die Kosten für die vorbereitenden Kurse in Rechnung stellen. Vergewissern Sie sich darüber, ob der gewünschte Lehrgang auf der SBFI-Meldeliste und somit subventionsberechtigt ist.

    Weitere Informationen zur Subjektfinanzierung finden Sie auf:  sbfi.admin.ch/bundesbeitraege

    Der Kaufmännische Verband Schweiz zeigt Ihnen gerne weitere Finanzierungsmöglichkeiten auf und unterstützt Sie bei der Antragsstellung. 

    Mehr dazu

  8. Ein Verzeichnis mit allen Schulen, welche den Bildungsgang anbieten, finden Sie auf der Website der Geschäftsstelle (Prüfungssekretariat) examen.ch

Film ab…

Während vor 100 Jahren die meist weiblichen Sekretärinnen Briefe und Protokolle in die soeben erfundene Schreibmaschine getippt haben, arbeiten heute sowohl weibliche als auch männliche Executive Assistants auf Augenhöhe mit ihrer Chefin oder ihrem Chef.

In unser vier Kurz-Videos berichten ein Mitglied der Prüfungskommission und die Prüfungsleiterin wie sich das Berufsbild über die Jahre entwickelt hat und was Executive Assistants tagtäglich machen.

Mehr dazu auf unserem YouTube -Kanal

Kostenlose Merkblätter

Porträts

Erfahren Sie in den Porträts von ehemaligen Absolventinnen und Absolventen des Fachausweises mehr über die spannenden und vielfältigen Karrierewege im Assistenzbereich.

  1. Juni 2021: Nach der Sekundarschule absolviert sie die kaufmännische Grundausbildung bei der Bank J. Safra Sarasin in Zürich. Mit 18 Jahren bekommt sie bankintern ein Jobangebot. Sie zieht von zu Hause aus, um als Assistant to Head Private Banking in Basel zu arbeiten. 2013 kehrt sie nach Zürich zurück und arbeitet erst bei der Schweizerischen Nationalbank und dann beim Schweizer Radio und Fernsehen. Bei Ricola in Laufen (BL) arbeitet Sandra Kunz seit 2019 als Head CEO Office. Die 30-Jährige ist Direktionsassistentin mit eidg. FA und hat sich in Digital Marketing, Business Communication und Corporate Communication Management weitergebildet.

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  2. Dezember 2020: Stefan Keller absolvierte das neusprachliche Gymnasium. Weil er die Welt entdecken wollte, startete er nach der Schule die Ausbildung als Flight Attendant bei der Swissair. Nach dem Grounding der Fluggesellschaft flog er bis 2004 mit der Nachfolgegesellschaft Swiss. 2004 begann er als Quereinsteiger bei BTI Kuoni zu arbeiten, einem auf Geschäftsreisen spezialisierten Zweig von Kuoni. Dadurch kam Keller mit zahlreichen C-Level-Assistentinnen in Kontakt. Ein Jobangebot der UBS ermöglichte ihm 2007 dann den Einstieg in den Assistenzberuf. Die Weiterbildung zum Direktionsassistenten schloss er 2009 ab. Seit 2019 ist der heute 40-Jährige als Direktionsassistent Direktion Pflege und MTTB am Universitätsspital Zürich tätig.

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  3. Oktober 2019: Sie hat die Hotel-Handelsschule besucht und ist gelernte Kauffrau sowie diplomierte Hotelsekretärin. Nach ihrer Ausbildung zog sie nach Flims und arbeitete im Schweizerhof Flims, Romantik Hotel. Während dieser Zeit hat sie die Weiterbildung zur Direktionsassistentin abgeschlossen. Seit sieben Jahren arbeitet sie im Grand Resort Bad Ragaz als Direktionsassistentin.

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  4. Februar 2019: Nach dem KV bei der Baloise Bank SoBa in Olten hat sie in unterschiedlichen Funktionen für das Unternehmen weitergearbeitet. Unter anderem war sie am Schalter und als Assistentin in der Anlageberatung tätig. Als die Bank eine neue Niederlassung in Zürich eröffnete, gehörte sie als Assistentin des Niederlassungsleiters zum Kernteam und begleitete den Aufbau mit. Sie absolvierte eine Weiterbildung zur Finanzplanerin mit eidgenössischem Fachausweis und später zur Direktionsassistentin mit eidgenössischem Fachausweis. Nach 15 Jahren verliess sie die Bank und bewarb sich auf eine Stellenanzeige bei den SBB. Seit fünf Jahren ist sie Assistentin von SBB CEO Andreas Meyer.

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