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Karrieremöglichkeiten dank Nachholbildung

    Ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis ist eine wichtige Qualifikation in der heutigen Arbeitswelt und schafft die Voraussetzung für Weiterbildung. Leute mit viel Erfahrung können den Berufsabschluss in einer zweijährigen Ausbildung nachholen.

    Hazir Zenuni (31) ist seit zehn Jahren Filialleiter bei Lidl. Den Berufsabschluss als Detailhandelsfachmann EFZ hat er aber erst kürzlich gemacht. Jetzt bildet er sich zum Detailhandelsspezialisten weiter und plant den nächsten Karriereschritt. Ohne Berufsabschluss wäre das nicht möglich.

    So wie Hazir Zenuni geht es vielen. Sie bringen grosse Berufserfahrung mit, haben aber keinen formalen Abschluss. Die sogenannte Nachholbildung für Erwachsene schafft Abhilfe. Die Ausbildung (gemäss BBV Artikel 32) vermittelt die notwendigen Kenntnisse und Kompetenzen. Diese Nachholbildung ist eine rein schulische Ausbildung und kann an verschiedenen Berufsfachschulen berufsbegleitend absolviert werden. Sie dauert zwei Jahre. Zum Zeitpunkt der Abschlussprüfung müssen die Absolventinnen und Absolventen fünf Jahre Berufserfahrung nachweisen, davon mindestens zwei Jahre im kaufmännischen Bereich.

    Hazir Zenuni, der mit 16 Jahren aus dem Kosovo in die Schweiz kam, hat sich mit viel Einsatz und Geschick zum Filialleiter hochgearbeitet. Nach dem berufsvorbereitenden zehnten Schuljahr und einer Anlehre als Automonteur stiess er zu Lidl, wurde bald stellvertretender Filialleiter und war zwei Jahre später selber für eine kleine Filiale verantwortlich. Heute leitet er einen Betrieb mit über 30 Mitarbeitenden. Trotz seiner Führungsposition war ihm ein Berufsabschluss wichtig. «Ich wollte mich weiterbilden und musste die formale Voraussetzung dafür schaffen», sagt er. «Zudem bilde ich angehende Führungskräfte aus, da ist ein theoretischer Hintergrund wichtig.» Sein Arbeitgeber hat ihn immer unterstützt. Die überbetrieblichen Kurse konnte Zenuni während der Arbeitszeit besuchen.

    Corinne Marrel, Fachverantwortliche für Höhere Berufsbildung beim Kaufmännischen Verband, unterstreicht die Wichtigkeit eines Berufsabschlusses. «Ein eidgenössisches Fähigkeitszeugnis erhöht die Arbeitsmarktchancen und Weiterbildungsmöglichkeiten. Zudem kann häufig ein besserer Lohn erwartet werden.»

    «Ein eidg. Fähigkeitszeugnis erhöht die Arbeitsmarkt-Chancen.»
    Corinne Marrel, Fachverantwortliche für Höhere Berufsbildung beim Kaufmännischen Verband
    • Rolf Murbach

    1. Wenn Sie sich für die Nachholbildung Kauffrau/Kaufmann beziehungsweise Detailhandelsfachfrau/-fachmann interessieren, wenden Sie sich an unsere Expertinnen und Experten. Diese informieren Sie auch gerne über das Validierungsverfahren – das Erlangen des Fähigkeitszeugnisses durch Nachweis von Kompetenzen, also ohne Nachholbildung und ohne Prüfung. Die Validierung richtet sich an Berufsleute mit sehr viel Erfahrung, aber ohne Abschluss.

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