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«Ich bin stolz darauf, nun in der Welt der Erwachsenen angekommen zu sein»

Nari hat im vergangenen August ihre KV-Lehre bei G-FID Consulting, einer Treuhandgesellschaft und Agentur für Immobilienverwaltung in Orvin im Berner Jura, begonnen. Die 16-Jährige erzählt uns von ihren ersten Schritten in der Berufswelt und ihrem neuen Alltag. Sie schildert auch ihre Eindrücke aus der Wirtschaftsschule BFB – Bildung Formation Biel-Bienne, die sie parallel dazu besucht.

Was gefällt dir an deiner Ausbildung besonders gut? Gibt es Dinge, die dir schwer- oder leichtfallen?

Im Moment mag ich sehr, was ich tun muss. Es gefällt mir alles! Ich kann nicht sagen, dass meine Aufgaben zu schwierig oder zu einfach sind. Ich muss aber zugeben, dass mir das professionelle Schreiben etwas schwerfällt, da ich oft umgangssprachliche Wörter verwende. Die passen jedoch nicht in die Arbeitswelt. Ich muss also beim Schreiben sorgfältig nachdenken, um die richtigen Begriffe zu finden.

Warum hast du dich für eine KV-Lehre entschieden?

Weil sie eine solide Ausbildungsgrundlage und zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten bietet – unabhängig von der Branche. Natürlich finde ich die Arbeit auch abwechslungsreich und spannend. Für G-FID Consulting habe ich mich entschieden, weil ich dort ein Praktikum absolviert hatte. Damals hatte ich mich sofort wohlgefühlt, und die Atmosphäre in der Firma gefiel mir. Und ich wollte auch mehr darüber erfahren, was eine Treuhandgesellschaft macht.

Wie hast du den Beginn deiner Ausbildung erlebt?

Ich war anfangs gestresst, vor allem, weil ich nicht wusste, ob ich meine Kolleginnen und Kollegen duzen oder siezen sollte. Ich hatte auch Angst, Fehler zu machen und unbeabsichtigt ein Wort zu verwenden, das wir Jugendlichen brauchen, das aber im beruflichen Kontext nicht angebracht ist. Ich fragte mich, was dann passieren würde.

Wie waren die ersten Arbeitstage in der Firma?

Mein erster Arbeitstag verging sehr schnell. Ich habe nicht ein einziges Mal auf die Uhr geschaut! Ich erhielt viele Informationen über das Unternehmen, vor allem über die Dienstvorschriften. Bereits am Nachmittag durfte ich unter Aufsicht eines anderen Mitarbeiters einen Brief verfassen. In meiner ersten Woche begleitete ich einen Kollegen und beobachtete, wie er arbeitete und was er tat. Ausserdem erledigte ich einige kleinere Aufgaben unter seiner Aufsicht.

Wie fühlt sich der Eintritt in die «Erwachsenenwelt» an?

Ich bin stolz, zu den Erwachsenen zu gehören. Auch wenn es nicht einfach ist, muss man aufpassen, was man sagt, und auf seine Ausdrucksweise achten. Aufgrund des  Altersunterschieds sind auch die Sprachcodes und der Humor nicht die gleichen. Deshalb gilt es, sich anzupassen und eine andere Art des Umgangs zu pflegen als mit meinen Freundinnen und Freunden. Aber mit meinen Arbeitskolleginnen und -kollegen läuft es sehr gut, ich fühle mich unterstützt und die Stimmung ist gut. Ich finde, wir sind ein super Team!

Wie fühlst du dich in der Berufsschule? Ist es eine grosse Veränderung im Vergleich zur obligatorischen Schule?

Im Moment gefällt mir die Berufsschule, und ich verstehe mich gut mit meinen Klassenkameradinnen und -kameraden. Aber es ist wirklich nicht wie die obligatorische Schule. Dort konnte man ein bisschen machen, was man wollte, alles war weniger wichtig. Jetzt, in der Berufsschule, steht mehr auf dem Spiel. Wenn man im Unterricht versagt, kann man seine Lehrstelle verlieren und man steht mit nichts da, um ins Berufsleben zu starten. Das kann also sehr schwierig sein. Deshalb verfolge ich den Unterricht genau und lerne fleissig für die Tests. Ich hoffe, dass sich meine Arbeit auszahlt!

Erstmals veröffentlicht: 23.02.2024

«Mein erster Arbeitstag verging sehr schnell. Ich habe nicht ein einziges Mal auf die Uhr geschaut!»
Nari

Steckbrief Nari: Die Leseratte

Kampagne «mini Lehrzyt»

Der Kaufmännische Verband Schweiz begleitet die vier Lernenden Chloe, David, Dylan und Nari während ihrer Lehrzeit. Sie berichten zweimal jährlich über ihren Lehralltag und die Erfahrungen in der Schule und im Betrieb. Dabei erfahren wir, was sie sich von ihrer Lehrzeit erhoffen, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden und wie sie sich auf den Berufsalltag vorbereiten.

Die Lernenden haben ihre Lehre im August 2023 angefangen und arbeiten nach dem System der neuen KV-Reform. Neben dem Fokus auf Handlungskompetenzen eignen sie sich Fachwissen und Fähigkeiten an, die sie auch branchen- und berufsübergreifend einsetzen können. Damit ihnen nach der Lehrzeit alle Möglichkeiten offenstehen.

Jetzt entdecken! 

«mini Lehrzyt» – Eine Lehre fürs Leben

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