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Dylan absolviert sein erstes Lehrjahr am Westschweizer Hauptstandort von Coop, in Vufflens-la-Ville im Kanton Waadt. Er berichtet über die enorme Umstellung, die sein Eintritt in die Berufswelt im Alter von 15 Jahren bedeutete, und wie er sich allmählich an die neue Umgebung gewöhnte. Eine Begegnung mit einem Jugendlichen, der sich in seiner Ausbildung wohlfühlt und den Austausch mit seinen Arbeitskolleginnen und -kollegen sehr schätzt.

Wie geht es dir in deiner Lehre?

Ich fühle mich in meiner Lehre gut aufgehoben. In den Büros herrscht eine gute Atmosphäre und ich bin froh, hier zu sein. Ich liebe alles, was mit IT zu tun hat, denn es macht mir Spass, am PC zu arbeiten und neue Dinge im Umgang mit dem Computer zu entdecken. Was mir ebenfalls gefällt, ist der Kontakt mit meinen Arbeitskolleginnen und -kollegen. Da wir in einem Grossraumbüro sind, gibt es zudem viele Gelegenheiten, sich mit anderen auszutauschen.

Gibt es Dinge, die dir besonders gut gefallen bzw. die dir schwerer oder leichter fallen?

Ich mag alle meine Aufgaben. Am Anfang hatte ich mehr Mühe, weil ich viele Dinge aufnehmen musste und bei meinen Aufgaben einige Fehler gemacht habe. Aber jetzt habe ich mich daran gewöhnt und nichts bereitet mir besondere Schwierigkeiten. Bis auf das Telefon... Am Anfang war ich bei jedem Anruf gestresst und habe versucht, diesen so gut wie möglich zu vermeiden. Heute geht es schon besser und ich komme mit meiner Nervosität am Telefon besser zurecht. Aber wenn möglich, kommuniziere ich lieber per E-Mail.

Weshalb hast du dich für eine KV-Lehre entschieden?

Ich mochte die Schule nicht besonders und wollte etwas Praktisches tun, daher meine Entscheidung, eine Lehre zu beginnen. Ich entschied mich für die KV-Lehre, weil ich viel darüber gehört hatte. Ausserdem besuchte ich in der obligatorischen Schule das Wahlfach Wirtschaft und Recht. Die Wahl stand also schnell fest. Ich habe mit Coop Kontakt aufgenommen, weil es ein grosses Unternehmen und eine gute Organisation ist. Ich absolvierte dort ein Praktikum, das mir gut gefiel, bewarb mich und wurde als Lernender im ersten Jahr in der Marketingabteilung aufgenommen.

Wie hast du den Beginn deiner Lehre erlebt?

Ich hatte ziemliche Angst, weil ich von 15-/16-jährigen Mitschüler:innen zu volljährigen Arbeitskolleginnen und -kollegen wechseln würde. Ich war auch sehr gestresst, weil ich mehr Verantwortung übernehmen würde als in der Schule. Es war also nicht einfach, auch wenn ich von allen sehr gut aufgenommen wurde und mich schnell wohlfühlte. Dennoch erlebe ich auch heute noch eine gewisse Distanz zu den Menschen in meiner Umgebung, da wir einen grossen Altersunterschied haben, sogar zu den Jüngsten unter ihnen. Bevor ich etwas sage, überlege ich mir immer, welche Begriffe ich verwenden werde, denn die Ausdrucksweise ist nicht dieselbe wie mit meinen Freund:innen. Und ich möchte ein positives Bild von mir abgeben.

Wie waren die ersten Arbeitstage im Betrieb?

Der erste Tag begann mit einer Kaffeepause mit meiner Berufsbildnerin und dem Marketingchef, danach machte ich mich mit meinem Arbeitsplatz vertraut und begann, meine ersten Aufgaben am PC zu erledigen. Am Anfang gab es fast immer Besprechungen, da die verschiedenen Verantwortlichen aus den einzelnen Bereichen kamen und mir die Aufgaben erklärten, die ich zu erledigen hatte. Ich habe also sehr viele Informationen erhalten, die ich aufnehmen und umsetzen musste. Wenn ich etwas nicht wusste, bat ich anfangs um Hilfe. Dann habe ich mich nach und nach verbessert und jetzt fühle ich mich bei meinen Aufgaben wohl. Natürlich lerne ich ständig dazu!

Wie hast du den Eintritt in die «Erwachsenenwelt» erlebt?

Das war für mich wie ein Schock, aber auch ein gewisser Stolz. Ich war stolz, weil ich dachte: «Jetzt bin ich in der Welt der Grossen, ich habe Verantwortung». Aber ich war auch überwältigt, denn der Wechsel von der Schule in die Arbeitswelt ist wirklich ein grosser Schritt. Was sich vor allem ändert, ist die Disziplin: Ich muss mich jetzt selbst disziplinieren. Und der Altersunterschied ist auch etwas, womit man umgehen muss. Wenn man wie ich mit 15 Jahren ankommt und dann mit Leuten zusammen ist, die viel älter sind als man selbst, ist das eine sehr grosse Umstellung, die es zu bewältigen gilt. Neu ist auch, dass früher in der Schule jede:r für sich selbst verantwortlich war und man jetzt als Team funktionieren muss. Auch die Tage sind länger, ich gehe erst um 18 Uhr nach Hause. In den ersten Wochen meiner Lehre war ich sehr müde. Aber es ist wie mit allem, man muss sich daran gewöhnen. Heute fühle ich mich wirklich wohl.

Wie war der Einstieg in die Berufsschule? Wie erlebst du die Berufsschule im Vergleich zur obligatorischen Schule?

Als ich anfing, war es sehr stressig, weil alles neu und ganz anders ist als in der obligatorischen Schule. Die Arbeitstage sind länger, von 8:00 bis 17:00 Uhr. Auch altersmässig bedeutet es eine Veränderung. Es gibt Leute, die älter sind, die beispielsweise das Gymi gemacht haben. Ich bin also einer der wenigen Minderjährigen. Da wir der erste Jahrgang seit der Reform der KV-Lehre sind, lief ausserdem noch nicht ganz alles rund. Man merkte am Anfang des Schuljahres, dass die Lehrer:innen noch nicht ganz mit den Neuerungen vertraut waren, und zudem hatten wir einige IT-Probleme. Aber jetzt ist es gut. Ich habe ein paar Freunde gefunden und die Stimmung ist gut.

Erstmals veröffentlicht: 07.03.2024

«Ich war überwältigt, denn der Wechsel von der Schule in die Arbeitswelt ist wirklich ein grosser Schritt.»
Dylan

Steckbrief Dylan: Der Kontaktfreudige

Kampagne «mini Lehrzyt»

Der Kaufmännische Verband Schweiz begleitet die vier Lernenden Chloe, David, Dylan und Nari während ihrer Lehrzeit. Sie berichten zweimal jährlich über ihren Lehralltag und die Erfahrungen in der Schule und im Betrieb. Dabei erfahren wir, was sie sich von ihrer Lehrzeit erhoffen, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden und wie sie sich auf den Berufsalltag vorbereiten.

Die Lernenden haben ihre Lehre im August 2023 angefangen und arbeiten nach dem System der neuen KV-Reform. Neben dem Fokus auf Handlungskompetenzen eignen sie sich Fachwissen und Fähigkeiten an, die sie auch branchen- und berufsübergreifend einsetzen können. Damit ihnen nach der Lehrzeit alle Möglichkeiten offenstehen.

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