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Jetzt ist es Zeit für die Elternzeit – zum Vorteil für alle

Die Schweiz sagt ja zum zweiwöchigen Vaterschaftsur-laub. Das zeigt, dass sich die Bevölkerung eine zeitgemässe Familienpolitik wünscht. Dazu gehört in einem nächsten Schritt die Einführung einer Elternzeit. Kinder- und Familienorganisationen, Wirtschaftsverbände, Angestellten- und Berufsverbände, Gewerkschaften und Vertreter*innen aus verschiedenen politischen Parteien sowie die ausserparlamentarischen Kommissionen für Frauen- und Familienfragen EKF und EKFF spannen nun zusammen, um der Elternzeit in der Schweiz zum Durchbruch zu verhelfen.

27.09.2020

In Europa verzichtet kein anderes Land auf Elternzeit, und dies aus gutem Grund. Die positiven Auswirkungen der Elternzeit sind seit Jahren hinlänglich belegt, auch wissenschaftlich. Ihre Vorteile sind unbestritten. Bezahlte Elternzeit hat auf individueller wie auf gesellschaftlicher Ebene viele positive Effekte: So fördert sie die psychische und physische Gesundheit des Kindes und der Mutter und hilft Familien in der vulnerablen Phase nach einer Geburt. Elternzeit unterstützt aber auch die Wiederaufnahme der Berufstätigkeit vor allem der Mutter und fördert die volkswirtschaftliche Arbeitsproduktivität. Für diese positiven Effekte leistet bereits der heute angenommene Vaterschaftsurlaub einen wichtigen Beitrag. Eine Elternzeit sorgt dafür, dass diese Wirkung nachhaltig zum Tragen kommt. Von den Vorteilen der Elternzeit überzeugt sind verschiedene Kinder- und Familienorganisationen, Wirtschaftsverbände, Angestellten- und Berufsverbände, Gewerkschaften und Vertreter*innen aus unterschiedlichen Parteien sowie die ausserparlamentarischen Kommissionen EKF und EKFF. Sie verfolgen nun ein gemeinsames Ziel: Nach der Abstimmung zum Vaterschaftsurlaub wollen sie der Elternzeit in der Schweiz zum Durchbruch verhelfen.

Elternzeit erhöht die Chancen für eine gesunde Entwicklung für alle Kinder

Studien aus Nachbarländern belegen, dass die Elternzeit die psychischen Belastungen bei Müttern verringert und die Bindung zwischen beiden Elternteilen und dem Kind stärkt. Beides trägt zu einer verbesserten Resilienz der Kinder bei. Aus diesem Grund setzt sich Pro Juventute für bezahlte Elternzeit ein und stellt in ihrem Engagement das Wohl des Kindes in den Fokus. Alt-Nationalrätin und Stiftungsratspräsidentin von Pro Juventute, Barbara Schmid Federer, bringt es auf den Punkt: «Für uns hat eine Elternzeit in erster Linie das Kindswohl zum Ziel. Sie begünstigt die Entwicklung des Kindes in familiärer Geborgenheit vor allem in den wichtigen ersten Monaten. So trägt sie auch entscheidend, dazu bei, dass alle Kinder die gerechte Chance haben, gesund aufzuwachsen.».

Elternzeit stärkt und unterstützt die Familien in einer Phase, in der es nötig ist

Eine Elternzeit entlastet die Eltern in der vulnerablen Phase der Familiengründung und verbessert die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Verlust der Zeitautonomie und die Anforderungen eines Neugeborenen bringen die Eltern an Belastungsgrenzen. Die Elternzeit gibt jungen Vätern und Müttern die Möglichkeit, sich in neuen Rollen zu finden und die bezahlte und unbezahlte Arbeit egalitärer aufzuteilen. Die Elternzeit schafft damit auch die Voraussetzung, dass Eltern die Verantwortung für die Erziehung der Kinder geteilt wahrnehmen können. «Elternzeit dient der Gesunderhaltung der Familie als System», betont Nationalrätin Valérie Piller Carrard, Präsidentin von Pro Familia Schweiz. «Sie entlastet die Eltern in der anspruchsvollen Phase der Familiengründung und verbessert die Rahmenbedingungen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf».

Von guten Rahmenbedingungen für Familien profitieren alle

Die Gesellschaft und die Wirtschaft als Ganzes haben deshalb grosses Interesse daran, Rahmenbedingungen für junge Eltern zu schaffen, die es erlauben, ausgebildete Fachkräfte und namentlich junge Frauen in der Erwerbsarbeit zu halten. Die bezahlte Elternzeit begünstigt nachweislich die Wiederaufnahme der Erwerbsarbeit von Müttern nach der Geburt. Die gesamte volkswirtschaftliche Arbeitsproduktivität steigt mit der Einführung einer Elternzeit, das belegen Daten aus anderen Ländern. Es erstaunt deshalb nicht, dass die Elternzeit auch in der Job-Strategie der OECD eine wichtige Rolle spielt, wenn es darum geht, zusätzliche und attraktive Arbeitsplätze zu schaffen. Für die Schweiz hat die eidgenössische Kommission für Familienfragen (EKFF) nachgewiesen, dass eine Erhöhung der Müttererwerbstätigkeit um lediglich 1 % bereits ausreichen würde, um eine 18- bis 20-wöchige Elternzeit vollständig zu refinanzieren. Elternzeit ist also eine Investition, die sich auch ökonomisch auszahlt.

die plattform – «For a strong Swiss workforce»

Die plattform ist die politische Allianz unabhängiger und lösungsorientierter Angestellten- und Berufsverbände. Mit über 88'000 Mitgliedern agiert sie im Interesse der Dienstleistungsberufe, in denen derzeit 80 Prozent der Erwerbstätigen tätig sind (Tendenz steigend) sowie der Wissensberufe, der am stärksten wachsenden Gruppe von Berufsleuten in der Schweiz. Sie arbeitet an innovativen Lösungen in bildungs-, sozial- und wirtschaftspolitischen Dossiers. Denn nur so können Erwerbstätige befähigt werden, ein erfülltes Berufsleben zu gestalten und ihr Potenzial über den gesamten beruflichen Werdegang hinweg zu entfalten. Starke und selbstbewusste Berufsleute sind der Grundstein für eine moderne und offene Gesellschaft.

Zahlreiche politische Geschäfte des Kaufmännischen Verbands werden als gemeinsame plattform-Themen betreut. 

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Verantwortliche Politik beim Kaufmännischen Verband Schweiz und Geschäftsführerin die plattform
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