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Unternehmertum

Als erste Anlaufstelle für Menschen in agilen und adaptiven Arbeitsformen fördert der Kaufmännische Verband Schweiz das Unternehmertum bei Kaufleuten und Detailhändler:innen.
Wer eine kaufmännische Ausbildung abgeschlossen hat, bringt die besten Voraussetzungen mit, um eigene Ideen erfolgreich umzusetzen – sei es im Rahmen eines eigenen Unternehmens, als Mitgründer:in oder als selbstständig Erwerbstätige:r. Der Kaufmännische Verband Schweiz unterstützt Berufsleute dabei, unternehmerisches Denken und Handeln zu entwickeln und dieses gezielt einzusetzen. Ganz nach der Devise: Mit dem KV ist alles möglich.
Was bedeutet Unternehmertum?
Unternehmertum steht für Eigenverantwortung, Innovationsgeist und die Bereitschaft, Ideen in wirtschaftlich tragfähige Projekte zu überführen. Es unterscheidet sich von klassischer Selbstständigkeit dadurch, dass es nicht nur auf die persönliche Arbeitsleistung setzt, sondern auf strategisches Denken, Wachstum und langfristige Wertschöpfung abzielt. Während Selbstständige in der Regel ihre eigene Arbeitskraft verkaufen – etwa als Freelancer:in oder Berater:in – geht es beim Unternehmertum darum, ein tragfähiges Geschäftsmodell zu entwickeln, das sich idealerweise skalieren lässt und über die eigene Person hinaus Wirkung entfaltet.
In der Schweiz hat die Zahl der Firmengründungen in den letzten Jahren zugenommen, insbesondere im Bereich der wissensbasierten Dienstleistungen. Viele von ihnen kommen aus kaufmännischen oder betriebswirtschaftlichen Berufen und setzen ihr Fachwissen gezielt zur Realisierung ihrer Ideen ein.
Unternehmertum beginnt mit kaufmännischen Kompetenzen
Die kaufmännische Grundbildung und die Ausbildung im Detailhandel legen das Fundament für unternehmerischen Erfolg. Sie vermitteln ökonomisches Denken, strukturiertes Arbeiten und unternehmerische Handlungskompetenz. Wer über ein gutes Verständnis für betriebswirtschaftliche Zusammenhänge, Finanzen und organisatorische Abläufe verfügt, kann fundierte Entscheidungen treffen und wirtschaftliche Chancen besser erkennen.
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Soft Skills und digitale Fähigkeiten sind ein Muss
Hinzu kommen zentrale «Soft Skills» wie Kommunikationsstärke, Kundenorientierung, Verhandlungsgeschick und Teamfähigkeit, die gerade im unternehmerischen Kontext unerlässlich sind. Auch Selbstorganisation spielt eine entscheidende Rolle: Projektmanagement, Zeitmanagement und Agilität ermöglichen es, flexibel auf Veränderungen zu reagieren und eigenverantwortlich zu handeln. Ergänzt wird dieses Kompetenzprofil durch digitale Fähigkeiten – etwa im Umgang mit modernen Tools und digitalen Geschäftsmodellen –, die gerade in der heutigen Arbeitswelt von wachsender Bedeutung sind.
Diese Fähigkeiten ermöglichen nicht nur eine erfolgreiche Laufbahn als Angestellte:r, sondern eröffnen vielfältige Wege in unternehmerische Tätigkeiten – sei es als Gründer:in, Co-Unternehmer:in oder Freelancer:in in agilen Arbeitsumfeldern.
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Der Weg in die Selbstständigkeit oder ins Unternehmertum bietet viele Chancen: mehr Selbstbestimmung, kreative Freiheit, direkte Wirkung und die Möglichkeit, eigene Werte und Ideen in die Arbeitswelt einzubringen.
Wege in die Selbstständigkeit
Es gibt verschiedene Wege, um den Schritt in die Selbstständigkeit zu wagen – je nach persönlicher Ausgangslage, Risikobereitschaft und Geschäftsidee. Die folgenden Optionen zeigen auf, wie vielfältig der Einstieg ins Unternehmertum sein kann:
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Der klassische Aufbau eines eigenen Unternehmens «ab null», basierend auf einer eigenen Idee, einem Produkt oder einer Dienstleistung.
Vor- und Nachteile: Hohe Gestaltungsfreiheit, aber auch ein erhöhtes Risiko und ein grösserer Kapitalbedarf.
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Der Einstieg erfolgt durch die Übernahme eines bestehenden Betriebs, zum Beispiel im Rahmen einer Unternehmensnachfolge.
Vor- und Nachteile: Bestehende Strukturen, Kundschaft und Cashflow sind bereits vorhanden – es können jedoch auch Altlasten übernommen werden.
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Der Start erfolgt im kleinen Rahmen neben einer bestehenden Festanstellung, etwa als Testlauf oder zweites Standbein.
Vor- und Nachteile: Geringeres Risiko und gute Möglichkeit zur Marktabklärung, allerdings mit begrenzten zeitlichen Ressourcen.
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Selbstständigkeit innerhalb eines bestehenden, erprobten Geschäftskonzepts mit klaren Rahmenbedingungen und Vorgaben.
Vor- und Nachteile: Ein strukturierter Einstieg mit geringerem Risiko, jedoch mit eingeschränkter unternehmerischer Freiheit.
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Der Schritt in die Selbstständigkeit erfolgt gemeinsam mit Partner:innen, beispielsweise im Rahmen einer GmbH oder Kollektivgesellschaft.
Vor- und Nachteile: Gemeinsame Ressourcen und Kompetenzen sind ein Vorteil, gleichzeitig erfordert es klare Absprachen und eine abgestimmte Zusammenarbeit.
Formen der Selbstständigkeit
Je nach Geschäftsmodell und individueller Ausrichtung eignen sich unterschiedliche Formen der selbstständigen Erwerbstätigkeit. Der Weg in die Selbstständigkeit muss nicht radikal oder riskant sein – er kann schrittweise, gut vorbereitet und individuell angepasst erfolgen.
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Die häufigste Form bei kleinen Start-ups und Dienstleistern. Eine Person trägt die Verantwortung und das Risiko allein.
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Tätigkeit auf Projektbasis, oft als Expertin und Experte oder Spezialist:in in bestimmten Fachbereichen (z.B. Kommunikation, Buchhaltung, IT).
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Selbstständigkeit mit Aufbau eines eigenen Teams, z. B. ein Handwerksbetrieb oder Dienstleistungsunternehmen.
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Selbstständige Tätigkeit über digitale Kanäle, z.B. Webshop, Onlineberatung, Social-Media-Marketing oder E-Learning-Angebote.
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Kombination aus Angestelltenverhältnis und selbstständiger Tätigkeit, oft zur finanziellen Absicherung oder zum Aufbau eines Geschäfts.
Rechtsformen im Überblick
Die Wahl der passenden Rechtsform ist ein zentraler Schritt auf dem Weg in die Selbstständigkeit und in das Unternehmertum. Sie beeinflusst Haftung, Steuern, Buchführung und Sozialversicherungen. Dank ihrer kaufmännischen Grundbildung bringen KV- und Detailhandelsabsolvent:innen das nötige Verständnis mit, um die Vor- und Nachteile der verschiedenen Optionen abzuwägen.
Für Einzelpersonen bietet sich oft die Einzelfirma an: unkompliziert in der Gründung und ideal für einen schrittweisen Einstieg, z.B. als Freelancer:in oder Berater:in.
Wer gemeinsam mit Partner:innen gründet oder von Beginn an mehr rechtliche und finanzielle Absicherung sucht, wählt häufig eine GmbH – etwa für ein Treuhandbüro oder eine digitale Dienstleistungsagentur.
Bei grösseren Vorhaben mit mehreren Investoren kann auch eine Aktiengesellschaft (AG) sinnvoll sein.
Chancen, Risiken – und die richtigen Fragen vor dem Start
Der Weg in die Selbstständigkeit oder ins Unternehmertum bietet viele Chancen: mehr Selbstbestimmung, kreative Freiheit, direkte Wirkung und die Möglichkeit, eigene Werte und Ideen in die Arbeitswelt einzubringen. Insbesondere für Berufsleute mit einer kaufmännischen Ausbildung ist die Ausgangslage günstig, dank fundierter Fachkenntnisse, organisatorischem Know-how und einem breiten wirtschaftlichen Verständnis.
Doch jede unternehmerische Tätigkeit birgt auch Risiken: finanzielle Unsicherheit, administrative Komplexität, hohe Eigenverantwortung und unvorhersehbare Marktdynamiken. Darum lohnt es sich, vor dem Start innezuhalten und sich ehrlich mit den eigenen Zielen, Ressourcen und Rahmenbedingungen auseinanderzusetzen.
Wichtige Fragen zur Selbstreflexion
- Was motiviert mich, selbstständig oder unternehmerisch tätig zu werden?
- Bin ich bereit, finanzielle Risiken zu tragen und wie lange kann ich mich selbst tragen, falls der Start holprig verläuft?
- Welche Stärken bringe ich mit und wo benötige ich Unterstützung (z.B. Finanzen, Recht, Marketing)?
- Habe ich ein belastbares berufliches Netzwerk, das mir im Aufbau helfen kann?
- Wie steht mein Umfeld (z.B. Familie, Partner:in) zu meinem Vorhaben?
- Bin ich bereit, auch in unsicheren Phasen dranzubleiben und flexibel zu reagieren?
Wer sich diese Fragen ehrlich stellt, schafft eine stabile Grundlage für bewusste, gut informierte Entscheidungen und kann so das Potenzial seiner kaufmännischen Ausbildung gezielt in unternehmerisches Handeln übersetzen.
Roadmap ins Unternehmertum
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Empfehlenswert ist eine Strukturierung der Geschäftsidee, z.B. mit dem Business Model Canvas und eine anschliessende systematische Prüfung der Marktfähigkeit.
Mehr Infos dazu bei Startfeld.
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Ein Businessplan hilft, Chancen und Risiken zu analysieren und überzeugt potenzielle Geldgeber:innen von deinem Vorhaben.
Vorlagen und Tipps gibt es auf gruenden.ch.
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Es gilt, eine eine passende Rechtsform (z.B. Einzelfirma oder GmbH) zu wählen und steuerliche sowie rechtliche Anforderungen zu klären.
Mehr Informationen beim KMU-Portal des Bundes.
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Ob Startkapital, Investoren oder eine Gründung im Team – es gilt, frühzeitig die eigenen finanziellen Möglichkeiten zu prüfen.
Alles zu Startkapital unter bei Startups.ch.
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Es ist wichtig, an die soziale Absicherung wie Pensionskasse, Erwerbsersatz oder Unfallversicherung zu denken. Je nach Rechtsform sind diese obligatorisch.
Eine Übersicht gibt es auf gruenden.ch.
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Eine KMU-Übernahme kann eine risikoärmere Alternative zur Neugründung sein und bietet Zugang zu bestehenden Strukturen.
Mehr Informationen beim KMU-Portal des Bundes.
Unterstützungsangebote
Über seine Tochtergesellschaften – die Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) und das Schweizerische Institut für Betriebsökonomie (SIB) – bietet der Kaufmännische Verband Schweiz vergünstigte Aus- und Weiterbildungen an. Diese unterstützen Menschen in agilen und adaptiven Arbeitsformen, u.a. im Bereich der Businessmodellentwicklung und Unternehmensgründung.
Mitglieder des Kaufmännischen Verbands Schweiz profitieren von diversen Rabatten auf ausgewählte Aus- und Weiterbildungsangebote.
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Jetzt Unterstützungsangebote entdecken!
Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ)
Das HWZ Center for Entrepreneurial Management fördert das unternehmerische Denken und Handeln. Es ist Teil des HWZ Entrepreneurship Ecosystems. Neben der Aus- und Weiterbildung sowie der Forschung bietet das Center for Entrepreneurial Management verschiedenste 1:1 Unterstützung.
Schweizerisches Institut für Betriebsökonomie in Zürich (SIB)
Das SIB ist im Bereich Wirtschaft die marktführende und grösste Höhere Fachschule der Schweiz mit Standorten in Zürich, Winterthur und Bern. Es ist eine bevorzugte Adresse für praxisnahe Führungs- und betriebswirtschaftliche Fachausbildungen.
Links & Downloads
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IFJ Institut für JungunternehmenBietet schweizweit kostenlose Webinare, Gründertage, Checklisten und rechtliche Grundlagen für Neugründer:innen.
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Startzentrum ZürichAnlaufstelle für Gründungsinteressierte im Raum Zürich mit kostenloser Erstberatung, Sprechstunden und Weiterbildungsangeboten.
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Kantonale WirtschaftsförderungsstellenIn fast allen Kantonen bieten die Standortförderungen kostenlose Beratung, Standortinformationen und Kontakte zu Netzwerken.
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SwisspeersOnline-Plattform für Peer-to-Peer-Kredite – eine alternative Finanzierungsquelle für KMU und Selbstständige.
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Startup AcademyDie Startup Academy ist ein gemeinnütziger Verein mit schweizweitem Coaching-Netzwerk, Events und Matching-Plattform für Startups, Mentor:innen und Hochschulen.
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Nachfolgeplattform des BundesDie Nachfolgeplattform des Bundes gibt Unterstützung bei der Übergabe oder Übernahme eines bestehenden Unternehmens – inkl. Marktplatz, Checklisten und Tools.
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HSG EntrepreneurshipEin unternehmerisches Mindset wird an der Universität St.Gallen (HSG) gross geschrieben. HSG Entrepreneurship bringt den Universitätsangehörigen die Facetten des Unternehmertums nahe und fördert technologieorientierte und wissensintensive Gründungs- und Innovationsprojekte.
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Entrepreneurship@ZHAWEntrepreneurship@ZHAW unterstützt Interessierte auf dem Weg zur Startup-Gründung.
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ETH Entrepreneur ClubDer ETH Entrepreneur Club ist eine studentische Initiative an der ETH Zürich, die unternehmerisch denkende Menschen zusammenbringt und das Unternehmertum unter Studierenden fördert.
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Kaufmännischer Verband Schweiz