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Trotz Corona-Krise: 15000 KV-Absolventen sind bereit für den diesjährigen Berufseinstieg

Mit den Entscheiden von Bund, Kantonen und Verbundpartnern der Berufsbildung herrscht nun endlich Klarheit für die rund 15000 kaufmännischen Lernenden, die dieses Jahr ihre Ausbildung abschliessen. Trotz Corona-bedingter Schulschliessungen und Absage der Abschlussprüfungen können junge Erwachsene ihren Lehrabschluss 2020 mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis bzw. Berufsattest erfolgreich realisieren. Umfassende und differenzierte Erfahrungsnoten ersetzen dabei die schulischen und betrieblichen Prüfungen und evaluieren, ob und wie sich die Lernenden im Arbeitsalltag bewährt haben. KV-Absolvent/innen sind also auch in herausfordernden Zeiten bereit für den Berufseinstieg.

05. Mai 2020

Einheitliche, tragfähige Lösung für das Qualifikationsverfahren der Kaufleute

Nun steht für alle kaufmännischen Lernenden fest, wie sie ihre Ausbildung dieses Jahr mit einem eidgenössischen Fähigkeitszeugnis bzw. einem eidgenössischen Berufsattest abschliessen können – trotz Corona-Krise. Das SBFI und die Kantone haben den Anträgen der Schweizerischen Konferenz der Kaufmännischen Ausbildungs- und Prüfungsbranchen (SKKAB) für den Beruf Kauffrau/-mann EFZ und der Interessengemeinschaft Kaufmännische Grundbildung (IGKG Schweiz) für den Beruf Büroassistent/in EBA zugestimmt: Sowohl der schulische als auch der betriebliche Teil des Qualifikationsverfahrens wird sich für die Lernenden in der regulären Ausbildung auf die Erfahrungsnoten abstützen. Auf zusätzliche Prüfungen im Mai und Juni 2020 wird aufgrund der behördlichen Massnahmen zur Eindämmung des Coronavirus verzichtet. Zum Abschluss zählen ebenfalls mehrere, bereits absolvierte Prüfungsteile aus dem schulischen Bereich. Nur so kann eine schweizweit einheitliche Durchführung des Qualifikationsverfahrens im kaufmännischen Berufsfeld sichergestellt werden, die sowohl den Lernenden als auch den Unternehmen Klarheit für den Einstieg in den Arbeitsmarkt bietet und gleichzeitig die Sicherheit und Gesundheit aller Beteiligten gewährleistet.

Angepasstes Qualifikationsverfahren auch für Erwachsene und Repetent/innen

Für Personen, die den Berufsabschluss nachholen, konnte in einem zweiten Schritt eine erwachsenengerechte Lösung gefunden werden, welche die Berufs- und Lebenserfahrung dieser Kandidat/innen berücksichtigt. Gleichzeitig wurde ein angepasstes Qualifikationsverfahren für Repetent/innen verabschiedet, das auch ihnen einen rechtzeitigen Abschluss unter den geltenden Richtlinien des Bundes ermöglicht. Für Erwachsene und Repetent/innen sind andere Lösungen als für Lernende der regulären Grundbildung gefragt, weil beispielsweise nicht auf Erfahrungsnoten zurückgegriffen werden kann.  Bei beiden Gruppen kommen zusätzliche mündliche Fachgespräche als Prüfungsform zum Einsatz.

KV-Lehrabgänger/innen sind bereit für den Arbeitsmarkt

In der kaufmännischen Grundbildung bestehen für alle drei Lernorte (Berufsfachschule, Lehrbetrieb und überbetriebliche Kurse) umfassende und differenzierte Erfahrungsnoten. Michael Kraft, Leiter Bildung beim Kaufmännischen Verband, erklärt: «In Kombination mit den bereits absolvierten Prüfungsteilen stellen die Erfahrungsnoten eine absolut valide und verlässliche Grundlage für den diesjährigen Abschluss dar. Die betriebliche Erfahrungsnote setzt sich aus insgesamt acht Noten des Lehrbetriebs und der überbetrieblichen Kurse zusammen, in denen die ganz konkreten und praktischen Leistungen der Lernenden beurteilt werden. Damit ist klar: Die KV-Lehrabgänger/innen haben sich in ihren Ausbildungsbetrieben bewährt und ihre Ausbildung erfolgreich absolviert. Wer drei Jahre an allen Lernorten erfolgreich unterwegs war, ist bereit für den Arbeitsmarkt. Das zeigen die stets hohen Erfolgsquoten in normalen Jahren.»

Verband appelliert an die Unternehmen

Das aktuelle wirtschaftliche Umfeld ist für Lehrabgänger/innen besonders herausfordernd. Die Zahl der Stellenausschreibungen ist um rund einen Viertel zurückgegangen. Erfahrungsgemäss treffen wirtschaftliche Krisenzeiten junge Berufsleute besonders schwer. Umso wichtiger sind Angebote von Lehrbetrieben an ihre ehemaligen Lernenden zur Weiterbeschäftigung, allenfalls auch mit befristeten Verträgen. Im kaufmännischen Bereich ist die Quote der Weiterbeschäftigung traditionellerweise sehr hoch: Gemäss der Lehrabgänger/innen-Umfrage des Kaufmännischen Verbands lag sie 2019 bei über 70%. Der Verband appelliert an die Lehrbetriebe, dieses Engagement gerade auch in Krisenzeiten, wenn immer möglich, fortzuführen. Kraft fährt fort: «Nicht nur Lehrbetriebe sind hier gefordert. Unser Appell richtet sich an alle Unternehmen auf dem Schweizer Arbeitsmarkt, die jungen Berufseinsteiger/innen eine Anschlusslösung ermöglichen können. Die Absolventen von heute sind die Fachkräfte von morgen.»

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