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«Herausforderungen gehören zum Alltag»

David absolviert seine KV-Lehre bei Pfizer. Im Interview erzählt er von seinen Erfahrungen, Herausforderungen und Zielen im dritten Semester – und wie er sich in der Schule und im Betrieb im Vergleich zum ersten Lehrjahr weiterentwickelt hat.
Wie erlebst du das zweite Lehrjahr im Vergleich zum ersten? Was hat sich für dich verändert?
Im ersten Lehrjahr habe ich die Abteilungen «Regulatory Affairs» und Kundendienst durchlaufen, jetzt bin ich in der Abteilung «Oncology», wo Krebsmedikamente hergestellt werden. Das finde ich sehr spannend.
Am Anfang musste ich mich beweisen, aber jetzt kennt man mich besser. Ich bekomme schwierigere Aufgaben wie das Einholen von Offerten oder das Verfassen von E-Mails für Druckaufträge. Die Aufgaben haben sich erweitert: Anfangs waren es vor allem interne Tätigkeiten, jetzt arbeite ich auch extern. Gleichzeitig habe ich mich in der Schule eingelebt und komme mit den Anforderungen der Berufsmittelschule (BMS) besser zurecht – besonders, da ich im ersten Jahr einiges aufholen musste.
In welchen Bereichen hast du dich seit Beginn der Lehre am meisten entwickelt?
In der Schule habe ich Disziplin gelernt. Ich muss regelmässig lernen. Anfangs war das schwer, aber mittlerweile habe ich eine Routine gefunden.
Im Betrieb bin ich offener geworden. Ich hatte vorher nicht so viel Kontakt mit Personen ausserhalb meiner Abteilung. Bei unserem «Year End Event» habe ich gemerkt, dass ich viel selbstbewusster auf Kolleginnen und Kollegen zugehen kann – auch auf solche, die ich vorher nur per E-Mail kannte. Ausserdem bin ich mittlerweile mit den kaufmännischen Aufgaben bestens vertraut: Im ersten Jahr war mir vieles neu, von der Planung im Outlook bis zur Notiztechnik. Jetzt läuft das alles ohne Probleme.
Wie erlebst du den Schulalltag im zweiten Lehrjahr? Gibt es Themen, die dich besonders fordern?
Der Unterricht wird bei uns meistens frontal geführt. Unsere Lehrpersonen befürchten, dass wir uns ablenken, wenn wir in Gruppen an unseren Laptops arbeiten – somit sind Gruppenarbeiten eher selten. Insgesamt arbeiten wir viel digital, was den Alltag erleichtert. Unsere Lehrmittel sind online verfügbar, und nur wenige Bücher, wie das Zivilgesetzbuch (ZGB) und das Obligationenrecht (OR), müssen wir physisch mitnehmen.
Mein Schulweg ist angenehm kurz, aber die Tage sind streng: Teilweise haben wir von frühmorgens bis 17:20 Uhr Unterricht. Besonders vor Prüfungen ist das anstrengend, da ich am Vorabend noch lernen muss. Zum Beispiel Rechnungswesen verlangt einiges mehr an Vorbereitungszeit, da reicht der Tag oder ein Sonntag davor natürlich nicht aus.
«Am Anfang war vieles neu – jetzt kenne ich den KV-Alltag und bin sicherer in meinen Aufgaben.»David, KV-Lernender bei Pfizer
Mit welchen Herausforderungen setzt du dich aktuell auseinander, und wie meisterst du diese?
Momentan häufen sich die Prüfungen. Jede Woche steht etwas an – Französisch, Rechnungswesen, Informatik usw. Ich muss mich organisieren und konsequent lernen, um alles zu schaffen. Im Betrieb kommen viele Deadlines dazu, etwa für Projekte oder Umfragen. Der Vorteil ist, dass ich immer Hilfe bekomme, wenn ich sie benötige. Wenn ich Fragen habe, kann ich mich an meine Praxisbildnerin wenden.
Welche Unterstützung bekommst du in deinem Lehrbetrieb, um deine Ziele zu erreichen?
Pfizer unterstützt mich wirklich gut. Wenn ich zum Beispiel für Rechnungswesen lernen möchte, kann ich das während der Arbeitszeit machen, wenn es die Aufgaben zulassen. Sollte ich in einem Bereich Schwierigkeiten haben, könnte mir der Betrieb auch Nachhilfe organisieren. Die Kosten dafür würden wir uns teilen. Aber bisher war das nicht nötig. Ich bin sehr zufrieden mit der Unterstützung, die ich bekomme.
Wie haben sich deine Vorstellungen über die Berufswelt seit Beginn der Lehre verändert? Gibt es etwas, das dich überrascht hat?
Die Berufswelt ist abwechslungsreicher, als ich dachte. Früher stellte ich mir vor, man sitzt den ganzen Tag am Schreibtisch und schreibt E-Mails. In Wirklichkeit ist der Alltag viel dynamischer. Bei Pfizer arbeiten etwa 200 Personen, man kennt sich, und es herrscht ein angenehmes Arbeitsklima – fast wie in einer grossen Familie. Besonders der Kontakt mit vielen verschiedenen Kolleginnen und Kollegen macht meinen Alltag interessant.
«Die Berufswelt ist viel abwechslungsreicher, als ich es mir vorgestellt habe.»David, KV-Lernender bei Pfizer
Wie stellst du dir die zweite Hälfte deiner Lehrzeit vor? Gibt es Ziele oder Projekte, die du dir vorgenommen hast?
Ich freue mich auf meinen Sprachaufenthalt. Wir dürfen dabei eine französische und eine englische Schule besuchen und können fürs Englisch auch nach Irland oder Schottland reisen. Privat möchte ich eine Reise organisieren, auch wenn wir uns dafür noch etwas besser koordinieren müssen.
Ein grosses Ziel ist natürlich das Qualifikationsverfahren (QV). Auch wenn ich nicht begeistert bin, gehört es dazu, und ich werde mich gut darauf vorbereiten. Allerdings stört mich, dass wir zum Beispiel im Wahlpflichtbereich «Englisch» die Prüfungen erst ein Jahr nach Unterrichtsende schreiben. Das ist nicht optimal, weil man vieles bis dahin wieder vergisst. Trotzdem bin ich zuversichtlich, dass ich das meistern werde.
«Mein grosses Ziel ist das Qualifikationsverfahren – ich werde alles tun, um es zu meistern.»David, KV-Lernender bei Pfizer
Veröffentlicht am: 12.5.2025
Autor:in: Sibylle Zumstein
Steckbrief David: Der Neugierige
Kampagne «mini Lehrzyt»
Der Kaufmännische Verband Schweiz begleitet die vier Lernenden Chloe, David, Dylan und Nari während ihrer Lehrzeit. Sie berichten zweimal jährlich über ihren Lehralltag und die Erfahrungen in der Schule und im Betrieb. Dabei erfahren wir, was sie sich von ihrer Lehrzeit erhoffen, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden und wie sie sich auf den Berufsalltag vorbereiten.
Die Lernenden haben ihre Lehre im August 2023 angefangen und arbeiten nach dem System der neuen KV-Reform. Neben dem Fokus auf Handlungskompetenzen eignen sie sich Fachwissen und Fähigkeiten an, die sie auch branchen- und berufsübergreifend einsetzen können. Damit ihnen nach der Lehrzeit alle Möglichkeiten offenstehen.
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