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«Ich habe viel an mir gearbeitet, um mich zu verbessern»

Für Dylan, neigt sich das zweite Jahr der kaufmännischen Lehre dem Ende zu. Im Interview zieht er Bilanz, spricht über seine persönliche Entwicklung und wie er sich auf die Abschlussprüfungen in einem Jahr vorbereiten wird.
Was war deine grösste Entwicklung in den letzten zwei Jahren?
Das Selbstvertrauen. Ich war sehr schüchtern, als ich bei Coop anfing. In den vergangenen zwei Jahren bin ich reifer geworden und obwohl ich im Allgemeinen eher zurückhaltend bin, habe ich es geschafft, mich zu öffnen. Auch in beruflicher Hinsicht ist mein Selbstvertrauen gewachsen. Früher habe ich meiner Ausbilderin ständig Fragen gestellt und sie gebeten, meine Arbeit zu überprüfen. Ich bin mittlerweile viel selbstständiger und freue mich über diese Entwicklung.
Gibt es ein Erlebnis aus deinem zweiten Lehrjahr, an das du gerne zurückdenkst?
Meine Abteilung hat mich und drei Kollegen gebeten, einen Teambuilding-Tag zu organisieren. Wir haben viele Aktivitäten organisiert, z.B. Jonglieren oder einen Parcours. Es gab eine ganze Reihe wirklich toller Aktivitäten. Alle haben gerne mitgemacht. Und für uns, die Organisierenden, war es eine interessante und coole Arbeit. Mir hat diese Aufgabe besonders gut gefallen, weil es eine Abwechslung zum Alltag war.
Was hättest du zu Beginn deiner Lehre gerne über die Arbeitswelt gewusst, was du erst im Laufe der Zeit gelernt hast?
Ich hätte gerne gewusst, wie man professionell telefoniert. Im ersten Lehrjahr in der Marketingabteilung habe ich zwar ein paar Anrufe gemacht, aber nicht viele. Und ich fühlte mich nicht sehr wohl dabei. Jetzt, wo ich in der Abteilung Bildung bin, habe ich gelernt, wie man professionelle Telefongespräche führt. In dieser Abteilung treffen viel mehr Anrufe ein und wir haben auch eine Telefonzentrale, die ich jeden Donnerstagnachmittag betreue.
Was waren deine grössten Herausforderungen im zweiten Jahr?
Eine meiner Herausforderungen bestand darin, mir immer mehr Wissen über IT-Tools anzueignen. So habe ich meine Kenntnisse in Canva, PowerPoint, Word und Excel erweitert. Ich habe auch meine Kommunikationsfähigkeiten verbessert und fühle mich nun am Telefon und in Gesprächen mit Kolleginnen und Kollegen wohler. Zu Beginn der Lehre erhielt ich oft die Rückmeldung, dass ich im Umgang mit Menschen eher desinteressiert und kühl wirke, also habe ich mich bemüht, fröhlicher zu sein und zu lächeln und mich mehr an den Gesprächsthemen meiner Kolleginnen und Kollegen zu beteiligen, auch wenn ich mich aufgrund des Altersunterschieds bei manchen Gesprächen nicht immer angesprochen fühlte.
«Ich habe mich in der Kommunikation verbessert und fühle mich jetzt am Telefon und in Gesprächen mit meinen Kolleginnen und Kollegen wohler.»Dylan, KV-Lernender bei Coop
Was war bis jetzt dein grösster persönlicher oder beruflicher Erfolg in der Ausbildung?
Dass ich einen Durchschnitt von 6 in der Unternehmensnote erreicht habe! Ich bin sehr zufrieden, weil ich mir wirklich grosse Mühe gegeben habe! Im ersten Jahr hatte ich ziemlich tiefe Noten. Deshalb habe ich viel an mir gearbeitet, um mich zu verbessern. Dieses Jahr eine 6 zu bekommen, gibt mir jede Menge Selbstvertrauen. Es zeigt, dass es sich lohnt, für etwas hart zu arbeiten und ist gut für die Moral!
Wie erlebst du heute die Wechselwirkung zwischen Berufsschule und Arbeit? Hat sich dein Blick auf Theorie und Praxis verändert?
Ich sehe, dass es manchmal eine Verbindung zwischen Theorie und Praxis gibt, diese ist aber nicht immer offensichtlich. Trotzdem versuche ich das, was uns in der Schule beigebracht wird, in die Praxis umzusetzen. Zum Beispiel, wie man sich bei der Arbeit verhält. Ich mag den Unterricht, weil er z.T. auch anderes Wissen vermittelt. Ausserdem schätze ich es, von Gleichaltrigen umgeben zu sein, mit denen ich offen über Alltagsthemen sprechen kann.
Was sind deine Pläne für das dritte Lehrjahr, beruflich und privat?
Ich werde weiter repetieren, denn die Prüfungen im dritten Jahr stehen schon bald an. Auf persönlicher Ebene werde ich auf mein Stress-Management achten. Denn im dritten Jahr setzt man sich schnell unter Druck, damit man bei den Prüfungen nicht durchfällt. Ich kenne noch nicht alle Techniken, um im Alltag mit Stress umzugehen, aber ich habe mir vorgenommen, mit ausreichend Zeit für mich selbst zu nehmen: Wenn ich von der Arbeit nach Hause komme und mit dem Lernen fertig bin, schalte ich ab und ich versuche, etwas zu tun, das mir Spass macht. Wenn ich mich zu sehr auf die Prüfungen konzentriere, werde ich nur unter Wasser sein. Zumal auch die Schule sehr viel Wert auf den Ausgleich zwischen Privat- und Berufsleben legt.
Bist du bereit für den Endspurt deiner Ausbildung und die Abschlussprüfungen?
Da ich die Abteilung wechseln werde, weiss ich noch nicht, wer mich betreuen wird, aber ich hoffe, dass ich von meiner künftigen Ausbilderin oder meinem künftigen Ausbilder im dritten Lehrjahr gut unterstützt werde. Das ist mir sehr wichtig, um diese Phase erfolgreich zu meistern. Ich fühle mich auf jeden Fall bereit. Natürlich schwirren mir Gedanken zu den Prüfungen durch den Kopf, aber ich versuche, mir nicht zu grosse Sorgen zu machen. Ich lebe mein Leben und freue mich, bald meinen Abschluss in der Tasche zu haben!
«Ich hoffe, dass ich im dritten Lehrjahr von meiner Ausbilderin oder meinem Ausbilder gut unterstützt werde, denn das ist wichtig, um diese Phase erfolgreich zu meistern.»Dylan, KV-Lernender bei Coop
Veröffentlicht am: 14.7.2025
Autor:in: Christine Theumann
Steckbrief Dylan: Der Kontaktfreudige
Kampagne «mini Lehrzyt»
Der Kaufmännische Verband Schweiz begleitet die vier Lernenden Chloe, David, Dylan und Nari während ihrer Lehrzeit. Sie berichten zweimal jährlich über ihren Lehralltag und die Erfahrungen in der Schule und im Betrieb. Dabei erfahren wir, was sie sich von ihrer Lehrzeit erhoffen, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden und wie sie sich auf den Berufsalltag vorbereiten.
Die Lernenden haben ihre Lehre im August 2023 angefangen und arbeiten nach dem System der neuen KV-Reform. Neben dem Fokus auf Handlungskompetenzen eignen sie sich Fachwissen und Fähigkeiten an, die sie auch branchen- und berufsübergreifend einsetzen können. Damit ihnen nach der Lehrzeit alle Möglichkeiten offenstehen.
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