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Der demographische Wandel beeinflusst den Arbeitsmarkt der Zukunft. Der Fachkräftemangel verschärft sich. Neben Massnahmen zum Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit von älteren Arbeitnehmenden ist demnach auch eine höhere Arbeitsmarktbeteiligung der inländischen Bevölkerung – vor allem der Frauen – gefragt. Gerade Massnahmen, die finanzielle Anreize schaffen oder die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben verbessern, haben einen signifikanten Erwerbseffekt auf diese Bevölkerungsgruppe. Der Kaufmännische Verband Schweiz betreut das Thema «Ältere Arbeitnehmende» über seine politische Allianz die plattform.

Forderung

Die plattform fordert faire Bedingungen für alle Berufsleute am Arbeitsmarkt. Der Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit ist dabei massgebend. Ein besonderer Fokus gilt älteren Arbeitnehmenden: Arbeitgebende und Arbeitnehmende haben beide rechtzeitig dafür zu sorgen, dass Arbeitskräfte für die Zukunft gerüstet sind und ihren Altersrücktritt flexibel gestalten können.

Analyse

Aktuelle Studien zur Alterung und Beschäftigungspolitik (vgl. Länderbericht OECD) empfehlen der Schweiz schon seit längerer Zeit folgende Reformen im Bereich ältere Arbeitnehmende:

  • Stärkung der Anreize für längeres Arbeiten und Abflachung von Altersgutschriften in der zweiten Säule.
  • Beseitigung von Altersdiskriminierung und Hindernissen bei der Rekrutierung älterer Arbeitnehmender und ihren Verbleib im Arbeitsmarkt.
  • Flexible Lohnsysteme (unabhängig vom Dienstalter).
  • Verbesserung der Arbeitsmarktfähigkeit von älteren Arbeitskräften insbesondere solchen, deren Arbeit von der Digitalisierung betroffen sind.

Der erste Punkt schliesst Massnahmen wie die Umsetzung der Reform Altersvorsorge, den Abbau von Frühpensionierungsanreizen und eine bessere Unterstützung von älteren Erwerbslosen mit ein. Beim zweiten und dritten Punkt sind vor allem die Arbeitgeber gefragt: Bekämpfung von Diskriminierung, Lohnbemessung nach Erfahrung und nicht nach Alter, aktives Altersmanagement in den Betrieben. Bei der Arbeitsmarktfähigkeit geht es um die Stärkung von Grundkompetenzen, die Förderung von Weiterbildung – auch bei älteren Arbeitnehmenden, zielgerichtete Begleitung in regionalen RAV und auch spezifische Massnahmen für weibliche Arbeitskräfte, da die Erwerbskarrieren von Frauen oft durch Unterbrüche geprägt sind.

Am Ende der beruflichen Karriere wiegt Arbeitslosigkeit besonders schwer. Oft ist es schwieriger, wieder eine neue Anstellung zu finden. Der Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit ist dabei zentral. Zwar soll berufliche Erfahrung auch entsprechend abgegolten werden, dennoch sollten Arbeitnehmende nicht wegen steigender obligatorischer Sozialbeiträge «teurer»  werden. Die plattform unterstützt entsprechende Anpassungen in der beruflichen Vorsorge (Einheitssatz oder Abflachung).

Zudem befürwortet die plattform Ansätze, welche zur Verbesserung der Arbeitsmarktfähigkeit von Beschäftigten beitragen. Dabei setzt sie auf die Sensibilisierung der Führungskräfte und Arbeitgeber, auf Prävention (Weiterbildung) sowie auf faire Bedingungen bei der Rekrutierung und eine altersgerechte Gestaltung der Arbeitsbedingungen und -inhalten (Altersmanagement). Bei der Anerkennung der Berufserfahrung, der Flexibilisierung in der Weiterbildung und dem Erwerb von Grundkompetenzen für Erwachsene besteht noch ein grosser Verbesserungsbedarf. Eine Umfrage der plattform hat gezeigt, dass Altersmanagement im Betrieb dazu führen kann, dass sich Arbeitnehmende fairer behandelt fühlen. Altersmanagement soll sich aber nicht nur auf die Pensionierungsphase konzentrieren, sondern bei allen Generationen regelmässige Boxenstopps einführen um über die nächsten Schritte in der Karriere nachzudenken und allfällige Lücken bei den Skills stopfen zu können.

«Die plattform fordert faire Bedingungen für alle Berufsleute am Arbeitsmarkt. Dabei ist der Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit - vor allem bei älteren Arbeitnehmenden massgebend. Arbeitgeber und Arbeitnehmer haben beide rechtzeitig dafür zu sorgen, dass Arbeitskräfte für die Zukunft gerüstet sind und ihren Altersrücktritt flexibel gestalten können.»
Ursula Häfliger

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Die plattform ist die starke Stimme der Berufsleute. Sie vertritt die Interessen der Erwerbstätigen in Dienstleistungs- und Wissensberufen und in der MEM-Branche. Ihre Mitglieder stehen stellvertretend für 80% der Erwerbsbevölkerung, welche in Dienstleistungs- und Wissensberufen tätig sind. Die plattform vernetzt Angestellten- und Berufsverbände und setzt sich für eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen Arbeitnehmenden und Arbeitgebenden ein. Sie arbeitet an inspirierenden Lösungen in der Bildungs- und Wirtschaftspolitik und gestaltet die Arbeitswelt von morgen aktiv mit.

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