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Stellenabbau bei Swiss stoppen

Am 6.5.2021 hat die Fluggesellschaft Swiss bekanntgegeben, dass sie bis zu 780 Stellen streichen will – davon rund 260 am Boden. Der Kaufmännische Verband fordert Swiss auf, den massiven Stellenabbau zu stoppen: Mithilfe der bisher verwendeten Möglichkeiten wie Kurzarbeit und natürliche Fluktuation erhalten die Mitarbeitenden sowie das Unternehmen mehr Zeit, sich auf die Situation einzustellen.

28.05.2021

Die Fluggesellschaft Swiss hat am 6.5.2021 die Öffentlichkeit über eine Restrukturierung aufgrund struktureller Marktveränderungen informiert. Unter anderem ist ein Abbau von bis zu 780 Stellen geplant, davon rund 200 beim Bodenpersonal und 60 bei der Technik. Der Kaufmännische Verband als langjähriger Sozialpartner ist äussert besorgt über diese aktuellen Entwicklungen.

Zeitpunkt und Massnahmen unverständlich

Für den Kaufmännischen Verband ist der gewählte Zeitpunkt für den Personalabbau unverständlich: Der Bundesrat hat die Möglichkeit der Kurzarbeit um weitere sechs Monate verlängert und eine Transitionsstrategie für die Normalisierung der Wirtschaft geplant. Sollte sich der Markt also schneller als geplant von der Pandemie erholen, hätte die Swiss nicht mehr genügend Fachkräfte und würde seinen operationellen Betrieb gefährden.

«Auch wenn sich die aktuelle Krise mittel- und langfristig strukturell auf den Luftverkehr auswirkt, sollten alle Mittel genutzt werden, um den betroffenen Mitarbeitenden möglichst viel Zeit zu verschaffen, sich auf dem Arbeitsmarkt zu positionieren und die Chancen für Anschlusslösungen zu erhöhen», sagt Caroline Schubiger, Leiterin Beruf und Beratung beim Kaufmännischen Verband. Da die Prognosen weiterhin volatil sind, könnte man durch Nutzung der Kurzarbeit diese Entwicklung abwarten. Insbesondere durch die momentane Impfkampagne und die Aussicht eines Covid-Zertifikats ist eine gewisse Erholung möglich.

Besonders stossend: Erst Anfang dieses Jahres haben die Mitarbeitenden einem Krisen-GAV zugestimmt (vgl. News 26.2.2021) und auf Leistungen verzichtet, damit ein Stellenabbau verhindert werden kann. «Viele Mitarbeitende fühlen sich hintergangen und fragen sich nun, weshalb sie auf freiwillige Massnahmen eingegangen sind», so Schubiger.

Konsultationsverfahren darf keine Alibi-Übung sein

Seit der Ankündigung des Stellenabbaus haben mehrere Gespräche zwischen der Swiss und den Verbänden stattgefunden, um die für das Konsultationsverfahren notwendigen Informationen zu erhalten und sich über die Rahmenbedingungen zu einigen. Ohne diese Information ist es nicht möglich, ziel- und stufengerechte Vorschläge einzubringen. Hinzu kommt, dass die Frist des Konsultationsverfahrens zu kurz ist. Schubiger sagt: «Die offenen Fragen hat die Swiss erst kurz vor Ablauf der Frist beantwortet. Damit reicht die Zeit für konkrete und qualifizierte Ideen nicht aus.» Da die Swiss auf den vorgeschlagenen Zeitplan der Sozialpartner für den Ablauf des Konsultationsverfahren nicht eingegangen ist bzw. die Frist um lediglich zwei Tage verlängert hat, lässt vermuten, dass sämtliche Entscheidungen bereits gefallen sind.

Der Kaufmännische Verband fordert, den massiven Stellenabbau zu stoppen und bisher verwendete Möglichkeiten wie Kurzarbeit, freiwilligen Personalmassnahmen (wie Frühpensionierung und Pensenreduktionen) und natürliche Fluktuation weiterhin zu nutzen. Das Unternehmen und die Mitarbeitenden erhalten dadurch mehr Zeit, sich auf die strukturellen Marktveränderungen einzustellen und die Chancen auf eine Anschlusslösung zu erhöhen.

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Kaufmännischer Verband Schweiz, Kommunikation

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Michel Lang

Leiter Sozialpartnerschaft, Kaufmännischer Verband Schweiz
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