Aktuell beschäftigen betriebswirtschaftliche Fachleute vor allem Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Agilität: Da die Digitalisierung Arbeitsprozesse und Geschäftsmodelle der Unternehmen grundlegend verändert, wird eine agile Arbeitsweise immer wichtiger, um schnell auf Veränderungen reagieren zu können. Für Arbeitnehmende bedeutet dies, dass heute neue und andere Kompetenzen gefragt sind als noch vor ein paar Jahren. Derzeit sind Fachkompetenzen vor allem im IT-Bereich, aber auch Methodenkompetenzen wie Kreativität, Problemlösungs- und Entscheidungskompetenzen gefragt. Mehr an Bedeutung gewinnen, werden die Selbstkompetenzen wie die Kommunikation und Kooperation mit anderen Mitarbeitenden, Kundinnen und Kunden oder Geschäftspartner:innen. Nicht zuletzt werden persönliche Kompetenzen, wie ein stärkeres Selbstmanagement oder eine hohe Reflexionsfähigkeit, immer wichtiger.

Sowohl die verschiedenen Anforderungen des Arbeitsmarkts wie auch neue gesellschaftliche Entwicklungen bestimmen das Berufsfeld. Dazu gehören unter anderem neue Arbeitsformen, die psychische Gesundheit oder der Wunsch nach sinnstiftender Arbeit und einer ausgewogenen Work-Life-Balance. Dieser Wandel führt dazu, dass für Arbeitnehmer:innen lebenslanges Lernen und die persönliche Weiterentwicklung zentrale Voraussetzungen sind, um beruflich voranzukommen und weiterhin für den Arbeitsmarkt attraktiv zu sein.

Wandel in der Bildung

Im Bildungsbereich, spezifisch in der Höheren Berufsbildung, fokussiert man sich auf eine starke Arbeitsmarkt- und Kompetenzorientierung. Dabei werden Unterricht und Berufspraxis stärker kombiniert und damit auch die berufsspezifischen Kompetenzen besser/optimaler ausgebaut. Bestehende Berufsbilder werden regelmässig aktualisiert, um weiterhin die Anforderungen des Arbeitsmarkts zu erfüllen. Gleichzeitig entstehen auch neue Berufsbilder – wie zum Beispiel die neue Berufsprüfung Digital Collaboration Specialist (DCS). Absolventinnen und Absolventen dieses eidgenössischen Fachausweises begleiten ihre Unternehmen in der digitalen Transformation. Dabei agieren sie aus unterschiedlichen Unternehmensbereichen, wie beispielsweise dem Marketing, der Unternehmensentwicklung, dem HR oder dem Change-Management. Der Fachausweis greift ein aktuelles Bedürfnis des Arbeitsmarkts auf und befähigt Mitarbeitende mit den notwendigen Kompetenzen.

Chancen von lebenslangem Lernen

Mit dieser und unzähligen anderen Weiterbildungen im betriebswirtschaftlichen Bereich ergänzen Absolventinnen und Absolventen ihr persönliches Kompetenzprofil. Sie erhalten neue berufliche Perspektiven und Herausforderungen, was wiederum zu besseren Aufstiegsmöglichkeiten führt und damit verbunden auch zu mehr Lohn. Eine im Jahr 2023 veröffentlichte Untersuchung vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) bestätigt, dass Personen mit einem Abschluss in der Höheren Berufsbildung im Durchschnitt rund sechs Jahre nach der Weiterbildung 46 Prozent mehr Einkommen erhalten. Betriebswirtschaftliche Fachleute sind in (fast) jeder Branche gefragt. Sie sind Generalist:innen oder Fachpersonen in ihrem Aufgabengebiet und können somit für unterschiedliche Unternehmen arbeiten oder den Weg in die Selbständigkeit wagen.

Arbeitnehmende, die sich stetig weiterentwickeln und -bilden, bleiben und werden zu attraktiven Arbeitskräften im betriebswirtschaftlichen Umfeld. Auch Quereinsteiger:innen können mit entsprechenden Weiterbildungen in das betriebswirtschaftliche Berufsfeld wechseln und ihre Karriere vorantreiben.

Veröffentlicht am 24.5.2023 (im Karriere-Ratgeber von ausbildung-weiterbildung.ch)