Seitennavigation & Suche

Die grösste KV-Reform seit zwei Jahrzehnten

Die neue kaufmännische Grundbildung startet 2023. Die an der Reform Beteiligten arbeiten zurzeit an der Umsetzung.

Im ersten Halbjahr 2021 haben die in den Medien geführten Diskussionen rund um die neue Ausbildung die Gemüter erhitzt. Dabei ging es insbesondere um die Handlungskompetenzorientierung und deren Umsetzung. Was für die an der Reform Beteiligten zeitweise intensiv war, zeigt vor allem eines klar auf: Das KV ist ein grosses und vielseitiges Berufsfeld, in welchem sich viele Personen aktiv engagieren. Die Zukunft der kaufmännischen Grundbildung ist den Menschen in der Schweiz wichtig. Das freut, gerade auch mit Blick auf die Umsetzungsphase, und verpflichtet die an der Reform Beteiligten noch mehr in die Kommunikation und den gegenseitigen Austausch zu investieren. 

Bildungsverordnung und Bildungsplan verabschiedet

Nach verschiedenen Anpassungen als Folge der nationalen Anhörung ist die Konzeption der neuen Ausbildung seit dem 16. August 2021 offiziell abgeschlossen. Die Bildungsverordnung und der Bildungsplan wurden vom Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) verabschiedet. Bereits im Juni wurde ein neuartiges Fremdsprachenkonzept vom Bund genehmigt, welches allen Lernenden ermöglicht, zwei Fremdsprachen zu erlernen, ohne dass sprachlich weniger affine Jugendliche dabei ausgeschlossen werden: Entweder sie erlernen die zwei Fremdsprachen schriftlich und mündlich, oder ihnen wird im Rahmen eines innovativen Unterrichtsgefässes die zweite Fremdsprache vor allem mit dem Fokus auf die mündliche Verständigung (Sprechen und Verstehen) vermittelt. Zudem wurde verbundpartnerschaftlich entschieden, den Einführungszeitpunkt vom Sommer 2022 auf den Sommer 2023 zu verschieben. Dieses zusätzliche Jahr muss nun für die Ausarbeitung qualitativ hochwertiger Umsetzungsinstrumente an allen drei Lernorten genutzt werden.  

Tools für den Lehrbetrieb

Denn in dieser Phase, in der die Reform «zu Boden» gebracht, die Umsetzung geplant und die dafür nötigen Instrumente an allen drei Lernorten erarbeitet werden, befinden wir uns nun. Dazu gehören beispielsweise die Ausführungsbestimmungen für das Qualifikationsverfahren, Vorlagen für die Ausbildungspläne oder die Praxisaufträge im Lehrbetrieb. An all diesen Instrumenten wird zurzeit engagiert gearbeitet. So erstellen die Ausbildungs- und Prüfungsbranchen in diesen Monaten auf Basis von Mindeststandards der SKKAB die branchenspezifischen Tools für die Ausbildung im Lehrbetrieb. Noch braucht es also etwas Geduld, bis die Ergebnisse hierzu vorliegen und die Lehrbetriebe damit zu arbeiten beginnen können.

Bereits heute ist es jedoch möglich, mit den vorliegenden Informationen eine erste Planung zu beginnen und die Berufs- und Praxisbildner/innen im Lehrbetrieb auf die neue Ausbildung vorzubereiten. Ebenso wird die Rekrutierung neuer Lernenden nächsten Sommer wie gewohnt starten können. Der Anspruch an die Lernenden hat sich nicht grundsätzlich verändert. Neben leichten Verschiebungen ist vor allem relevant, dass im Bewerbungsprozess nicht mehr über die Wahl des Profils gesprochen wird, sondern darüber informiert wird, welche Wahlpflichtbereiche und welche Optionen es gibt.

Es bleiben noch gut 1 ½ Jahre für die wichtige Umsetzung im Lehrbetrieb, in der Branche und in der Berufsfachschule. Das grosse Engagement unseres Berufsfeldes und die bereits jetzt laufenden Arbeiten von Branchenverantwortlichen, Berufsbildner/innen, Schulentwickler/innen und Lehrpersonen stimmen dabei äusserst zuversichtlich, dass der Start 2023 erfolgreich gelingt.

01.12.2021

Alle aktuellen Informationen zur KV-Reform finden Sie unter

Unterstützung und Seminare für Berufs- und Praxisbildner/innen

Weitere Informationen

Autor

  • Rolf Murbach

Beliebte Inhalte