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Offenheit gegenüber Veränderungen

Vernetztes Denken, Kreativität und Kommunikationsfähigkeit – das sind Fähigkeiten, die in betriebswirtschaftlich-kaufmännischen Berufen in Zukunft gefragt sein werden. Das wissen auch Maria Näf und Luca Seematter. Sie haben das KV absolviert und nehmen im September 2022 an den EntrepreneurSkills teil.

«Nichts ist so beständig wie der Wandel» konstatierte bereits der griechische Philosoph Heraklit. Gerne wüssten wir, wie denn dieser Wandel konkret aussieht, aber gerade die letzten beiden Jahre mit der Corona-Pandemie haben gezeigt, dass Unvorhersehbares geschehen kann und sich kaum etwas voraussagen lässt. Damit trotz Einschränkungen weitergearbeitet werden konnte, mussten in den meisten Berufen kreative Lösungen gefunden werden. Dies beschleunigte in vielen Berufen und Betrieben die Digitalisierung. Mittlerweile sind neue Arbeitsformen vielerorts Standard und fordern von Arbeitnehmenden viel Flexibilität und Selbstverantwortung.

Branchenübergreifend und zwischenmenschlich

Weltweit befassen sich Organisationen wie Wirtschaftsverbände, Hochschulen, Regierungen oder Think Tanks mit New Work, oder den Arbeitsformen der Zukunft. Es gibt unzählige Studien und Forschungsarbeiten zur Entwicklung des Arbeitsmarktes und zu den Fähigkeiten, die in Zukunft benötigt werden. Eine Auswahl davon wird im Beitrag Future Skills aufgeführt. Die prognostizierten Must-Have-Skills für die Zukunft decken von kognitiven Fähigkeiten über technische Expertise bis zu zwischenmenschlichen Kompetenzen ein breites Spektrum ab. Eines ist klar: Längst reicht es nicht mehr aus, in seinem Fachbereich auf dem neusten Stand zu sein, branchenübergreifende Kompetenzen und zwischenmenschliche Fähigkeiten werden immer wichtiger.

Darüber hinaus: Metaskills

Ein spannender Ansatz aus der Sicht von Arbeitgebenden liefert das deutsche Zukunftsinstitut mit den sechs Metaskills Gewissenhaftigkeit, Eigenverantwortung, Kooperationsbereitschaft, Adaptionsfähigkeit, Unternehmergeist und Kreativität. Die Personalabteilungen werden dazu angehalten, die geistige Haltung der  Bewerbenden in den Vordergrund zu stellen und nicht deren fachliche Kompetenzen. Arbeitnehmer:innen mit hoher Kreativität bringen demzufolge Innovationskraft in einen Betrieb. Kooperationsbereitschaft zeugt von Teamfähigkeit. Unternehmerisches Denken und Handeln erhöhen die Reaktionsfähigkeit im sich schnell verändernden Wirtschafts- und Gesellschaftsumfeld.

EntrepreneurSkills

Die Wichtigkeit des Unternehmertums erkannte auch das Organisationskomitee der SwissSkills. Während den nationalen Berufsmeisterschaften 2022 werden  zum ersten Mal auch die EntrepreneurSkills durchgeführt, obwohl Entrepreneurship kein Lehrberuf ist. Teilnehmen können junge Menschen aus allen Berufen. Wer die Schweizer Meisterschaft für sich entscheidet, qualifiziert sich für die Sparte Business Development/Entrepreneurship an den EuroSkills. Im Rennen um den Schweizermeistertitel sind mitunter auch Maria Näf und Luca Seematter. Beide absolvierten vor Kurzem eine kaufmännische Lehre. Zusammen mit einer Kollegin überzeugte Maria die Jury mit einem Kleiderverleih-Konzept, das die Fast-Fashion-Problematik angeht. Luca und sein Kollege setzten sich mit der Wiederverwertung ausgedienter Rotoren von Windkraftanlagen auseinander.

Kritisches Denken und Kommunikationsfähigkeit

Er habe während seiner Lehre gelernt, kritisch und insbesondere auch vernetzt zu denken, sagt Luca. Der 22jährige Berner Oberländer ist überzeugt, dass die KV-Lehre das beste Fundament für seine Zukunft legte. Die angeeigneten Kompetenzen in Lehrbetrieb und Schule, gepaart mit einer grossen Portion Freude an seiner Tätigkeit, lassen ihn zuversichtlich auf den künftigen Arbeitsmarkt blicken. Ähnliche Worte kommen auch von Maria, die mittlerweile Wirtschaftsinformatik an einer Fachhochschule studiert. Nebst ihren fachlichen Kompetenzen seien für sie die wichtigsten Skills im Berufsleben Kommunikationsfähigkeit, Kreativität und Offenheit gegenüber Veränderungen.

Kompetenzen von Kaufleuten

Mit den Veränderungen auf dem Arbeitsmarkt kommen auch Veränderungen in der Berufslehre. Die Reformen der kaufmännischen Grundbildung stellen sicher, dass junge Erwachsene weiterhin gut ausgebildet werden, auf dem Arbeitsmarkt begehrt bleiben und aus einer Vielzahl an Karrieremöglichkeiten auswählen können. Junge Berufsleute müssen komplexe Herausforderungen meistern, sich in rasch wechselnden Situationen zurechtfinden und engagiert in verschiedensten Projekten und Teams zusammenarbeiten können. Nebst der Aneignung von digitalen Kompetenzen, Methoden-, Sozial- und Selbstkompetenzen ist auch die Verbesserung der Handlungskompetenzen von grosser Bedeutung. So wird das Fachwissen und dessen Anwendung im Berufsalltag bestmöglich abgestimmt.

Veröffentlicht am 15.9.2022

Autor:in

  • Sibylle Zumstein

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