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Erneuter massiver Stellenabbau bei General Electric

Am Montag 17. Juni 2019 kündigte General Electric (GE) Schweiz überraschend einen erneuten massiven Stellenabbau in der Schweiz an. Rund 450 Stellen sollen in Baden und Birr abgebaut werden. Der Kaufmännische Verband als Sozialpartner findet die Massnahme besonders stossend, da GE in den letzten zwei Jahren bereits über 2000 Stellen gestrichen hat. Der Kaufmännische Verband ist besonders über den Mangel an Transparenz zum strategischen Vorgehen des US-Konzerns in der Schweiz besorgt und fordert GE auf, möglichst viele Stellen zu erhalten und für alle betroffenen Mitarbeitenden eine sozialverträgliche Lösung zu finden.


Heute Morgen hat GE Schweiz seinen Angestellten und Personalvertretern sowie den Sozialpartnern (bestehend aus den unabhängigen Angestelltenverbänden Kaufmännischer Verband und Angestellte Schweiz, den Gewerkschaften Unia und Syna sowie ASM) mitgeteilt, dass rund 450 Arbeitsplätze in Baden (350) und Birr (100) abgebaut werden sollen. Betroffen sind Mitarbeitende der Sparte GE Power Unit.

GE begründet seinen Entscheid mit den "Herausforderungen auf dem globalen Energiemarkt" und der daraus resultierenden Reorganisation der GE Power Unit. Mit einem weltweiten Verlust von ca. 1 Mia. Dollar und einem negativen Cashflow von ca. 2.6 Mia. Dollar habe man 2018 einen "historischen Tiefpunkt" erreicht, was die Produktion von Gasturbinen betrifft.

Der Kaufmännische Verband als Sozialpartner findet die Restrukturierungsmassnahmen besonders stossend, da GE in den letzten zwei Jahren bereits über 2000 Stellen gestrichen hat. Nach dem Kauf der Energiesparte des französischen Industriekonzerns Alstom im Januar 2016 wurden rund 900 Stellen abgebaut; Im Dezember 2017 folgten zusätzliche 1200 Stellen. Dieser erneute Stellenabbau sorgt für grosse Verunsicherung bei den Angestellten. Der Kaufmännische Verband schätzt die fehlende Strategie des US-Konzerns in der Schweiz als kritisch ein und fordert eine langfristige Evaluation der GE-Ableger in der Schweiz, um den Abbau weiterer Arbeitsplätze oder gar die Auslagerung gewisser Standorte künftig zu vermeiden. "Restrukturierungsmassnahmen, die ohne klare Strategie und langfristige Produktionsziele erfolgen, kommen einer unkoordinierten Salamitaktik gleich" betont Lorenz Gerber, Verantwortlicher Sozialpartnerschaft beim Kaufmännischen Verband. Besonders für den Werkplatz Aargau ist der Abbau von 450 Stellen ein schwerer Rückschlag. Erst Ende letzter Woche wurde der Abbau von 250 Stellen bei Rockwell in Aarau angekündigt.

Der Kaufmännische Verband wird das heute eröffnete Konsultationsverfahren begleiten und sich für den Erhalt möglichst vieler Stellen sowie für sozialgerechte Anschlusslösungen einsetzen. Der bestehende Sozialplan soll auch für die Restrukturierung angewendet und allenfalls ausgebaut werden. Folgende Punkte sollen darin enthalten sein: Massnahmen wie ein Jobcenter, Outplacements, eine Verlängerung der Kündigungsfristen, Weiterbildungsmassnahmen sowie vorzeitige Pensionierungen vor.

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