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Faktencheck zur KV-Lehre: Künstliche Intelligenz

​​05.09.2025​ – Die KV-Lehre bleibt die beliebteste Ausbildung der Schweiz. Sie wurde 2023 umfangreich reformiert – auch was das Erlernen und den Umgang mit digitalen Tools wie z.B. Künstlicher Intelligenz (KI) betrifft. Gefährdet oder ergänzt KI also das Berufsbild? Diese Frage bewegt und polemisiert. Der Kaufmännische Verband Schweiz stellt die Fakten richtig und klärt transparent über den Umgang mit Digitalisierung in der KV-Lehre und die beruflichen Perspektiven auf.

Die jüngste Medienberichterstattung verunsichert Lernende, Eltern und Lehrpersonen. Fakt ist: Die Berufsbilder wandeln sich, doch die Nachfrage nach gut ausgebildeten Kaufleuten bleibt bestehen. Damit dies so bleibt, werden Ausbildungsinhalte regelmässig weiterentwickelt und den Bedürfnissen des Arbeitsmarkts angepasst. KI kann vor allem Routineaufgaben übernehmen – etwa Standardkorrespondenz, einfache Buchungen oder Terminvereinbarungen. Gleichzeitig entstehen mit der Digitalisierung auch neue Chancen: Gefragt sind künftig verstärkt Kompetenzen wie vernetztes Denken, digitale Fähigkeiten, kritisches Prüfen von KI-Ergebnissen sowie Kommunikation und Zusammenarbeit. 

Reform 2023 stärkt Schlüsselkompetenzen

Die jüngste KV-Reform trägt dieser Entwicklung Rechnung: Mit dem neuen Handlungskompetenzbereich «Einsetzen von Technologien der digitalen Arbeitswelt» lernen angehende Kaufleute, digitale Tools und KI-Anwendungen anzuwenden, deren Ergebnisse kritisch zu beurteilen und andere bei der Nutzung zu begleiten. Der Einsatz von KI kann durchaus wiederkehrende Tätigkeiten erleichtern und die Effizienz bestehender Aufgaben oder Prozesse steigern, doch ein kritisches Hinterfragen ist unabdingbar. KI-Systeme sind gefüttert und trainiert mit Daten aus der Vergangenheit. Sie können somit unfaire, diskriminierende oder verzerrte Ergebnisse (so genannte Bias) produzieren oder Stereotypen zementieren. Es ist deshalb wichtig, dass Outputs vor der Verwendung sowie der Veröffentlichung kritisch bewertet werden. Ergänzend werden Schlüsselqualifikationen wie Kommunikation, Selbstorganisation und selbständiges Lernen gestärkt – Kompetenzen, die im Umgang mit KI unverzichtbar sind.

Berufsaussichten bleiben intakt

Die Lehrabgänger:innen-Umfrage 2024 unterstreicht die Perspektiven: 93.8 % der Absolvent:innen fühlen sich trotz anspruchsvollerem Umfeld gut auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Zudem zeigen 88.6 % eine hohe Weiterbildungsbereitschaft. Die zentrale Herausforderung liegt nicht in KI, sondern in der teilweise fehlenden Unterstützung durch die Betriebe bei der Weiterbildung. Für Jugendliche bedeutet das: Mit ihrer Grundausbildung bringen sie eine solide Basis mit, die sie durch lebenslanges Lernen weiter ausbauen können. 

Beliebteste Ausbildung der Schweiz

Mit jährlich rund 12 500 Eintritten bleibt die KV-Lehre die meistgewählte Grundbildung. Die Zahlen sind über die letzten 4 Jahre hinweg stabil; leichte Schwankungen sind demografisch bedingt. Die Attraktivität der KV-Lehre liegt in ihrer Vielfalt: Kaufleute finden Einstiegsmöglichkeiten in unterschiedlichsten Branchen – von Banken über Versicherungen und Detailhandel bis hin zu Industrie und Verwaltung – und profitieren von einem breiten Spektrum an Weiterbildungen, vom Fachausweis über höhere Fachschulen und via Berufsmatura/Passerelle bis hin zu Fachhochschulen und Universitäten. Damit bleibt die KV-Lehre ein Sprungbrett mit nahezu unbegrenzten Entwicklungsmöglichkeiten – auch im Zeitalter von KI. 

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