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​​Neue plattform-Studie zeigt dringenden Handlungsbedarf im Umgang mit Flexibilisierung und Gesundheitsschutz

14.9.2023 - Die Digitalisierung hat in der Arbeitswelt neue Möglichkeiten im Hinblick auf die Flexibilisierung der Arbeit und die Formen der Zusammenarbeit eröffnet. Unter «New Work» versteht man die Nutzung dieser neuen Möglichkeiten zum Vorteil aller. Die neue plattform-Studie bestätigt: Es braucht vor allem neue Lösungen im Umgang mit der Flexibilisierung der Arbeit und einen adäquaten Gesundheitsschutz.

New Work: Risiken und Chancen 

In der Arbeitswelt finden seit mehreren Jahren grosse Veränderungen in einem atemberaubenden Tempo statt. «Das betrifft nicht nur den Inhalt unserer Arbeit, sondern auch die Art und Weise wie wir arbeiten und zusammenarbeiten» betont Ursula Häfliger, Geschäftsführerin der plattform. Dienstleistungs- und Wissensberufe machen mittlerweile mit Abstand den grössten Teil der Tätigkeiten auf dem Schweizer Arbeitsmarkt aus. Vertreten werden diese Berufsleute von Allianzen wie der plattform. «Für uns war es deshalb besonders wichtig, nicht nur Risiken zu identifizieren, sondern auch Chancen aus dem Strukturwandel und der damit verbundenen Flexibilisierung der Arbeit hervorzuheben.» Dabei gilt zu prüfen, wie sich die positiven Effekte wie z.B. mehr Flexibilität und Purpose für Arbeitnehmende, zu den negativen Effekten, wie z.B. psychische Erkrankungen oder sich rasch wandelnde Skills, in Zukunft verhalten werden.  

Neue Lösungen im Umgang mit Flexibilisierung und Gesundheitsschutz 

Gemeinsam mit dem Beratungs- und Forschungsbüro Ecoplan hat die plattform vier Bereiche identifiziert, in denen sie dringenden Handlungsbedarf (vgl. Grafik) sieht. Für die plattform steht vor allem das Spannungsfeld von Flexibilisierung und Gesundheitsschutz im Fokus.  

Rund 50% der Erwerbstätigen können örtlich und zeitlich flexibel arbeiten. Das heutige Arbeitsgesetz hat jedoch vorwiegend einen industriellen Charakter und regelt ortsgebundene und physische Formen der Arbeit. Örtlich und zeitlich flexible Arbeit ist Realität, im Gesetz aber nicht abgebildet. Flexible Arbeitszeitmodelle haben viel Potenzial, Arbeitsbedingungen zu verbessern. Für Prof. Dr. Hartmut Schulze, Dozent bei der FHNW, steht fest: «Neue Arbeitsformen bringen viele psychische Belastungen aber auch Ressourcen mit sich.» Es besteht auch die Gefahr der (Selbst-)Ausbeutung, die sich auf das Wohlbefinden der Arbeitnehmenden auswirken und sich längerfristig in psychischen Belastungen manifestieren kann.  

Es braucht dringend neue Lösungen im Umgang mit der Flexibilisierung der Arbeit und einen adäquaten Gesundheitsschutz. «Gesetzliche Grundlagen müssen nicht nur der Realität angepasst, sondern auch für die Zukunft ausgerichtet werden» betont Häfliger. 

Die Zukunft der Arbeit hat längst begonnen 

Für die plattform ist menschengerechtes Arbeiten ein zentraler Aspekt von New Work. Nur so kann Arbeit auch nachhaltiger für Individuum, Gesellschaft und Umwelt werden. Für Unternehmen gilt dasselbe. Eine vorausschauende Planung und die Nutzung individueller Stärken der Mitarbeitenden führt Unternehmen sicher in die Zukunft. Ein strategisches Talent-Management, verbunden mit einer gesunden und zufriedenen Workforce gibt Firmen einen klaren Wettbewerbsvorteil. 

Damit menschenzentrierte Arbeit auch Wirklichkeit werden kann – insbesondere für Berufsleute in Wissens- und Dienstleistungsberufen – wird die plattform in den kommenden Monaten innovative Empfehlungen zuhanden von Politik und Wirtschaft formulieren. «Die Zukunft der Arbeit hat schon längst begonnen» bekräftigt Häfliger. «Gestalten wir sie zusammen!»

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