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Sozialverträgliche Lösungen für Migros-Angestellte

Die Migros-Gruppe sorgt im Moment mit verschiedenen Restrukturierungen für Schlagzeilen. Letztes Jahr hat der Migros-Genossenschaft-Bund mit einem Projekt zur Restrukturierung gestartet. Im Juni dieses Jahres informierte er über die Verkaufspläne seiner Tochtergesellschaften Globus, m-way, Depot und Interio.

Parallel dazu präsentierten verschiedene regionale Genossenschaften Massnahmen zur Kostensenkung. Als Sozialpartner der Migros-Gruppe begleitet der Kaufmännische Verband die laufenden Restrukturierungen und schliesst auch in Zukunft weitere Rationalisierungen von Sach- und Personalkosten nicht aus. Er nimmt die Migros-Gruppe dabei in die Pflicht, bestmögliche Lösungen für die vom Wandel betroffenen Mitarbeitenden zu erarbeiten.

Schwierige Situation im Detailhandel

Die Detailhandelsbranche befindet sich in einem schwierigen Marktumfeld, welche unter anderem auf den verstärkten Wettbewerb und die aufgrund Veränderungen des Konsumentenverhaltens rasante Entwicklung des Online-Handels zurückzuführen ist. Managemententscheide der Vergangenheit decken sich heute nicht mehr mit den aktuellen Bedürfnissen und ziehen sinkende Umsätze mit sich. Dies ist auch bei der Migros-Gruppe der Fall. Der Migros-Genossenschaft-Bund (MGB) will sich deshalb wieder auf sein strategisches Kerngeschäft (food-Bereich) konzentrieren, verstärkt in den Online-Handel und in den Ausbau des Convenience-Segments investieren. Die Auswirkungen dieser Entscheide und die entsprechenden Nachholmassnahmen bleiben nicht ohne Folgen für die Mitarbeitenden, was der Kaufmännische Verband bedauert.

Strategische Restrukturierung

Die Migros-Gruppe sorgt mit ihren Veränderungen in der Organisation seit längerem für Unruhe bei den Mitarbeitenden. Erst letztes Jahr hat der MGB über sein Restrukturierungsprojekt «Fast Forward» informiert. Im Juni dieses Jahres hat die Migros den Verkauf der Tochtergesellschaften Globus, m-way, Depot und Interio angekündigt. Zudem haben verschiedene regionale Genossenschaften über Anpassungen in der jeweiligen Genossenschaft berichtet (siehe Chronologie). Der Kaufmännische Verband schliesst weitere Kürzungen bei Sach- und Personalkosten und damit auch einen weiteren Stellenabbau zum jetzigen Zeitpunkt nicht aus. Der Austausch mit den Sozialpartnern zeigt, dass die Migros daran interessiert ist, ihre Projekte transparent zu kommunizieren und die bestmöglichen Anschlusslösung für ihre Mitarbeitenden zu finden.

Starke Sozialpartnerschaft

Der Kaufmännische Verband ist schweizweit die einzige Arbeitnehmerorganisation, die mit den meisten grossen Detailhändlern in der Schweiz (u.a. Coop Genossenschaft, Migros, Lidl Schweiz, Valora) eine Sozialpartnerschaft pflegt. Er kennt die aktuellen Entwicklungen und Herausforderungen der Branche sehr gut. Als Sozialpartner wird der Kaufmännische Verband regelmässig über die laufenden Projekte in der Migros-Gruppe informiert und begleitet die bevorstehenden Reorganisationsprozesse sowie die Verhandlung und Umsetzung allfälliger Sozialpläne aktiv mit. «Gute Sozialpläne sind wichtig, um die betroffenen Angestellten vor wirtschaftlichen und sozialen Härten zu schützen. Mitarbeitende müssen frühzeitig und transparent über laufende Projekte informiert werden. Wir fordern die Migros auf, auch weiterhin mögliche Alternativen zugunsten der Mitarbeitenden abzuklären» betont Caroline Schubiger, Leiterin der Abteilung Beruf und Beratung beim Kaufmännischen Verband. Wenn ein Stellenabbau unvermeidlich ist, muss er durch die natürliche Fluktuation oder mögliche Anschlusslösungen aufgefangen werden. Sollte es dennoch zu Kündigungen kommen, nimmt der Kaufmännische Verband die Migros-Gruppe in die Pflicht, die Betroffenen in dieser schwierigen Situation tatkräftig bei der Neuorientierung innerhalb oder ausserhalb des Unternehmens zu unterstützen. Für die betroffenen Mitarbeitenden hat der Kaufmännische Verband mit dem MGB und den regionalen Genossenschaften Sozialpläne erarbeitet und steht den Mitarbeitenden bei Fragen zur Verfügung.

Chronologie

Restrukturierungsprojekt «Fast Forward»

Bereits letztes Jahr informierte der MGB über das Restrukturierungsprojekt «Fast Forward». Im Rahmen dieses Projektes baut der MGB in der zentralen Verwaltung bis 2021 gegen 300 Stellen ab. Besonders betroffen sind die Bereiche IT, Marketing und HR.

Regionale Restrukturierungen

Die Genossenschaft Migros Aare informierte am 17. September 2019 über das Effizienzprogramm «Fokus­», das sich über die nächsten 24 Monate erstrecken wird. Damit ist einen Abbau von rund 300 Stellen innerhalb der nächsten zwei Jahre verbunden.

Am 10. Juli 2019 informierte die Genossenschaft Migros Zürich über ihr Effizienzsteigerungs-Programm. Damit werden Weichen gestellt, um Prozesse und die Organisation in der Betriebszentrale bis Ende 2022 zu optimieren. In diesem Zusammenhang werden durch vereinzelte Kündigungen, die natürliche Fluktuation und vorzeitige Pensionierung knapp 40 Vollzeitäquivalente abgebaut.

Bereits zwei Wochen vorher, am 27. Juni 2019, kündigte die Genossenschaft Migros Luzern die Schliessung des Interio Wohncenter in Emmen an. Die Schliessung soll bis Ende März 2020 erfolgen. Rund 23 Mitarbeitende sind davon betroffen.

Am 24. Juni 2019 kündigte auch die Genossenschaft Migros Ostschweiz die Senkung ihrer Zentralkosten an. Dies hat den Abbau von rund 90 Stellen am Hauptsitz in Gossau SG zur Folge.

Verkauf von Globus, Interio, Depot und m-way

Eine weitere Massnahme verkündigte der MGB am Donnerstag, 27. Juni 2019. Der MGB plant seine Tochterfirmen Globus, m-way, Depot und Interio zu verkaufen. Die Migros-Gruppe begründet den Verkauf damit, dass sie sich auf das strategische Kerngeschäft konzentrieren will. Betroffen sind schweizweit rund 11'000 Mitarbeitende.

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