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Prämien sparen in der Grundversicherung: Welches Modell entspricht Ihren Bedürfnissen?

Wer die Arztwahl freiwillig einschränkt, profitiert von tieferen Prämien in der Grundversicherung. Dafür bieten Krankenversicherungen verschiedene alternative Versicherungsmodelle an. So findet man je nach Lebenssituation die passende Lösung für seine Gesundheit.
Die Grundversicherung deckt die grundlegenden Bedürfnisse bei Krankheit, Unfall und Mutterschaft ab. Dabei gibt es verschiedene alternative Versicherungsmodelle. Der Unterschied bezieht sich dabei nicht auf den Leistungsumfang – der bei allen Modellen gleich ist –, sondern darauf, an wen man sich bei gesundheitlichen Beschwerden (zuerst) wendet. Wer Wert auf eine uneingeschränkte Arztwahl legt, wählt das Standardmodell. Indem man auf diese Wahlfreiheit verzichtet, kann man Prämien sparen. Aber worin genau bestehen nun die Unterschiede der einzelnen Modelle?
Freie Arztwahl
Im schweizerischen Gesundheitssystem haben Versicherte die Möglichkeit, ihre Ärztin oder ihren Arzt frei zu wählen. Dasselbe gilt für Spezialist:innen. Wenn diese gemäss dem Krankenversicherungsgesetz eine Zulassung haben, ist die Grundversicherung verpflichtet, die Kosten zu übernehmen – diese Regelung wird auch Vertrags- oder Kontrahierungszwang genannt. Wer Wert auf eine uneingeschränkte Arztwahl legt, wählt das Standardmodell (freie Arztwahl). Diese Freiheit hat aber ihren Preis: Es hat die höchste Prämie unter den Grundversicherungsmodellen.
Das Hausarztmodell
Eines der bekanntesten Modelle ist das Hausarztmodell. Primäre Ansprechperson ist die Hausärztin oder der Hausarzt. Sie oder ihn können Versicherte aus einem umfangreichen Verzeichnis auswählen. Wenn nötig, können diese anschliessend eine Überweisung an Spezialist:innen oder Therapeut:innen veranlassen. Ein solches Modell lohnt sich für Personen, die eine Hausärztin oder einen Hausarzt haben, dieser Person vertrauen und gerne auch weiter in ihrer bzw. seiner Betreuung bleiben möchten.
Das Telemedizinmodell
Hierbei wendet man sich bei gesundheitlichen Fragen zuerst an den telemedizinischen Dienst seiner Krankenversicherung. Dort bieten das medizinische Fachpersonal sowie die Ärztinnen und Ärzte Beratung, Diagnosen und Therapien an. Nach Empfehlung oder Absprache mit dem telemedizinischen Dienst können Versicherte die Ärztin oder den Arzt ihrer Wahl aufsuchen.
Das Apothekenmodell
Mögliche Erstanlaufstellen sind bei diesem Modell der telemedizinische Dienst oder eine Partnerapotheke des Krankenversicherers. In der Apotheke werden in einem separaten Besprechungszimmer Vorabklärungen getroffen. Kleinere Gesundheitsprobleme können gleich vor Ort gelöst werden. Auch eine direkte Medikamentenabgabe ist möglich. In komplizierteren Fällen werden Patient:innen an Ärztinnen, Ärzte, Spezialist:innen oder Spitäler verwiesen. Dabei ist die Wahl zwar beschränkt, Versicherte können aber aus einem umfangreichen Verzeichnis auswählen.
Das Listenmodell
Beim Spital-/Ärztelisten-Modell können Untersuchungen und Behandlungen nur bei Ärztinnen, Ärzten, Spezialist:innen oder Spitälern durchgeführt werden, die auf einer entsprechenden Liste des Krankenversicherers zu finden sind. Beim Kauf von Medikamenten müssen – wenn verfügbar – kostengünstige Generika-Produkte berücksichtigt werden.
Das HMO-Modell
Beim HMO-Modell (Health Maintenance Organization-Modell) ist die Erstanlaufstelle eine Partnerpraxis desKrankenversicherers, meist handelt es sich dabei um eine Gruppenpraxis. Die behandelnde Ärztin oder der behandelnde Arzt verordnet bei Bedarf eine Überweisung. Das Modell lohnt sich, wenn man in der Nähe einer entsprechenden Praxis wohnt und sich dort gut aufgehoben fühlt.
Das Hybridmodell
Hier haben Versicherte je nach Versicherungsanbieter verschiedene erste Anlaufstellen: ein telemedizinischer Dienst, eine Partnerapotheke, eine Chat-/App-Funktion der Versicherung oder ihrer Partner:innen. Bei SWICA können Symptome zusätzlich mit der SymptomCheck-App Benecura überprüft werden. Falls eine Überweisung an eine Ärztin, einen Arzt, eine Spezialistin, einen Spezialisten oder ein Spital nötig ist, wird aus dem entsprechenden umfangreichen Verzeichnis des Hybridmodells ausgewählt. Das Modell eignet sich besonders für digital affine Personen.
Weitere Modelle
Neben den bekannten Modellen bieten viele Versicherer eigene, spezifische Modelle an. Welche Variante am besten zu den persönlichen Bedürfnissen passt, lässt sich am einfachsten im direkten Beratungsgespräch klären. Oft lassen sich dadurch zusätzliche Prämien sparen – ganz ohne Einbussen bei den Leistungen.
Autor:in: Daniela Gerber, Senior Spezialistin Corporate Communication SWICA
Erstmals veröffentlicht: 15.9.2025