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«Ich kann meine Arbeit besser planen und Prioritäten setzen»

Nari ist kaufmännische Lernende bei der Treuhandgesellschaft G-FID Consulting SA in Biel. Im vergangenen Sommer ist sie zu ihrem zweiten Lehrjahr befragt worden und zieht nun Bilanz über ihre berufliche und persönliche Entwicklung. Sie spricht auch über ihren Umgang mit Stress und ihre Pläne für das dritte Lehrjahr.

Was ist deine grösste Entwicklung in den letzten zwei Jahren? 

Ich bin selbstständiger geworden und habe mehr Selbstvertrauen gewonnen. Zu Beginn meiner Lehre habe ich oft an meinen Fähigkeiten gezweifelt. Aber heute weiss ich, dass ich grosse Fortschritte gemacht habe, sei es in meiner Art, zu kommunizieren, darin, meine Arbeit zu organisieren oder Verantwortung zu übernehmen. Diese berufliche Entwicklung hat mich auch persönlich weitergebracht. Das haben auch mehrere meiner Freundinnen und Freunde sowie meiner Bekannten bemerkt. 

Gibt es eine Erfahrung aus deinem zweiten Lehrjahr, an die du gern zurückdenkst? 

Ich denke an die Teamarbeit in der Schule, bei der wir Ideen für ein Projekt entwickeln und umsetzen mussten. Eines dieser Projekte war die Produktion eines Podcasts, an den ich mich noch gut erinnere, weil wir uns ständig vor Lachen bogen und mehrere Takes brauchten. Wir haben diese Momente gefilmt, sodass ich viele schöne Erinnerungen an dieses Projekt habe, das uns so viel Spass gemacht hat. 

Ich habe auch schöne Erinnerungen an einen Betriebsausflug. Wir haben gegrillt und Pétanque gespielt. Kürzlich waren wir Tennis spielen. Danach sind wir alle zusammen essen gegangen. Ich mag solche Aktivitäten, weil man sich dabei besser kennenlernen kann.  

Was hättest du zu Beginn deiner Ausbildung gern über die Arbeitswelt gewusst, was du erst jetzt entdeckt hast? 

Ich bin ein sehr geselliger Mensch und mag den Kontakt zu anderen Menschen. Als ich meine Ausbildung begonnen habe, ist es mir jedoch schwergefallen, mit Personen zu kommunizieren, die eine höhere Position innehatten als ich. Ich dachte, man müsse sie anders ansprechen oder anders mit ihnen reden – mit viel Respekt, als wären sie VIP’s. Aber ich habe festgestellt, dass sie ganz normale Menschen sind, die auch gern reden und scherzen. Das hätte ich gern zu Beginn meiner Ausbildung gewusst, das hätte mir viel Druck genommen. 

Welche Kompetenzen hast du in deinem zweiten Lehrjahr besonders ausgebaut? Und was waren die grössten Herausforderungen für dich? 

Ich habe meine Kompetenzen im administrativen Bereich ausgebaut, vor allem im Umgang mit IT-Tools und beim Verfassen von Geschäftsschreiben. Von mehreren Herausforderungen kann ich nicht wirklich sprechen. Aber in stressigen Zeiten muss man lernen, mit Druck umzugehen. Am Anfang, im ersten Lehrjahr, war der Stress eine echte Herausforderung. Aber mittlerweile habe ich gelernt, meine Arbeit besser zu planen, Prioritäten zu setzen und bei Bedarf um Hilfe zu bitten. So empfinde ich weniger Momente als stressig. 

«Ich habe grosse Fortschritte gemacht, sei es in meiner Art, zu kommunizieren, darin, meine Arbeit zu organisieren oder Verantwortung zu übernehmen.»
Nari, KV-Lernende bei G-FID Consulting

Was war bisher dein grösster persönlicher oder beruflicher Erfolg in deiner Ausbildung? 

Eine Sekretärin war eine Woche lang abwesend. Deshalb musste ich einen Teil ihrer Arbeit übernehmen, Kundinnen und Kunden empfangen und Telefonate entgegennehmen. Gleichzeitig hatte ich dringende Arbeiten zu erledigen. Aber ich schaffte alles, obwohl es viele Termine und Anrufe gab. Ich blieb ruhig und konnte die Aufgaben allein bewältigen, die Termine einhalten und den Kontakt zu den Kundinnen und Kunden aufrechterhalten. Diese Erfahrung hat mich sehr motiviert! 

Wie erlebst du heute die Interaktion zwischen Berufsschule und Arbeit? 

Anfangs habe ich den Zusammenhang zwischen Schule und Arbeit nicht richtig verstanden. Aber heute bin ich mir bewusst, dass mir die Theorie sehr hilft, bestimmte Situationen im Unternehmen zu verstehen. Es macht mir Spass, das Gelernte in der Schule anzuwenden, vor allem in den überbetrieblichen Kursen. Diese sind konkreter, weil sie wirklich meine Branche betreffen. Der Unterricht in der Schule ist allgemeiner, vermittelt mir aber auch nützliches Wissen. 

Was sind deine Pläne für das dritte Lehrjahr, sowohl beruflich als auch privat? 

Beruflich versuche ich mich bestmöglich auf die Abschlussprüfungen vorzubereiten. Ich möchte die Berufsmatura machen, weiss aber noch nicht, wie ich das angehen soll. Weitere Informationen dazu erhalte ich im August. Sicher ist, dass im März eine Aufnahmeprüfung für die Maturitätsschule stattfinden wird. Danach hat man die Wahl zwischen einer einjährigen Maturität mit vier Schultagen pro Woche oder einer zweijährigen Maturität mit drei Schultagen und zwei Arbeitstagen. Ich denke, ich werde mich für die einjährige Maturität entscheiden, um schneller fertig zu sein. 

Bist du bereit für die letzte Etappe deiner Ausbildung und die Abschlussprüfungen? 

Ich fühle mich bereit, auch wenn ich weiss, dass noch viel zu tun ist. Ich freue mich auch auf die Prüfungen, denn dann kann ich sehen, wie viel ich in den letzten Jahren erreicht und welche neuen Fähigkeiten ich erworben habe. Ich werde während der Prüfungen etwas Stress haben und nervös sein – davor habe ich ein bisschen Angst. Aber ich sage mir, dass ich mir später Gedanken darüber machen kann, wie ich damit am besten umgehen werde. 

«Ich freue mich auf die Prüfungen, denn dann kann ich sehen, wie viel ich in den letzten Jahren erreicht und welche neuen Fähigkeiten ich erworben habe.»
Nari, KV-Lernende bei G-FID Consulting

 

Veröffentlicht am: 16.10.2025

Autor:in: Christine Theumann

Steckbrief Nari: Die Leseratte

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Der Kaufmännische Verband Schweiz begleitet die vier Lernenden Chloe, David, Dylan und Nari während ihrer Lehrzeit. Sie berichten zweimal jährlich über ihren Lehralltag und die Erfahrungen in der Schule und im Betrieb. Dabei erfahren wir, was sie sich von ihrer Lehrzeit erhoffen, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden und wie sie sich auf den Berufsalltag vorbereiten.

Die Lernenden haben ihre Lehre im August 2023 angefangen und arbeiten nach dem System der neuen KV-Reform. Neben dem Fokus auf Handlungskompetenzen eignen sie sich Fachwissen und Fähigkeiten an, die sie auch branchen- und berufsübergreifend einsetzen können. Damit ihnen nach der Lehrzeit alle Möglichkeiten offenstehen.

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