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«Mein erstes Kundengespräch am Schalter war ein Schlüsselmoment.»

Chloe befindet sich im dritten Lehrjahr ihrer kaufmännischen Lehre bei der Allianz Suisse. Im Interview erzählt sie, wie sie im Laufe der Ausbildung über sich hinausgewachsen ist, wie sie Herausforderungen am Schalter gemeistert hat – und weshalb sie heute viel gelassener auf unbekannte Situationen zugeht.

Chloe, wenn du auf die ersten zwei Jahre deiner Lehre zurückblickst: Was hat dich persönlich am meisten geprägt oder verändert?


Am meisten verändert hat mich der Einstieg in den Berufsalltag – die Umstellung von der Schule ins Arbeitsleben. Ich habe gelernt, wie wichtig Struktur und Eigenverantwortung sind. Zu Beginn wird man noch stark begleitet, aber mit der Zeit muss man vieles selbständig übernehmen. Das hat mich selbstsicherer gemacht. 

Auch persönlich hat sich einiges getan: Ich bin noch offener geworden. Früher war ich eher zurückhaltend, besonders mit neuen Leuten. Heute fällt es mir viel leichter, auf Menschen zuzugehen – auch ausserhalb der Arbeit, etwa, wenn ich am Telefon einen Arzttermin vereinbaren muss. 

Gibt es einen Moment oder eine Erfahrung aus dem zweiten Lehrjahr, an die du besonders gerne zurückdenkst? 


Ja, mein erstes Kundengespräch am Schalter. Ich war auf der Generalagentur in Uster, und irgendwann war gerade niemand da, der übernehmen konnte – also bin ich selbst nach vorne gegangen. Ich war extrem nervös, aber der Kunde war sehr freundlich und hat am Ende sogar direkt die Offerte unterschrieben. Dieses Erfolgserlebnis hat mir viel Selbstvertrauen gegeben. Ich habe gemerkt: Ich kann das schaffen. 

Was hättest du zu Beginn deiner Lehre gern über die Arbeitswelt gewusst, was du erst jetzt gelernt hast? 


Dass man früh lernen muss, sich gut zu organisieren. Am Anfang habe ich oft alles gleichzeitig gemacht – das hat mich gestresst. Heute arbeite ich mit To-do-Listen, sortiere Aufgaben nach Dringlichkeit und frage wenn nötig um Hilfe. Ich habe auch gelernt, dass Fehler dazu gehören. Früher hatte ich das Gefühl, ich muss alles perfekt machen. Heute weiss ich: Man kann Dinge korrigieren – und auch daraus lernt man. 

«Fehler sind okay – man kann immer etwas korrigieren und daraus lernen.»
Chloe, KV-Lernende bei der Allianz Suisse

Welche Fähigkeiten konntest du im zweiten Lehrjahr besonders stärken? Welche Herausforderungen waren besonders gross – und wie bist du damit umgegangen? 

Meine Kommunikationsfähigkeit ist gewachsen. Auf der Generalagentur habe ich täglich mit Kunden telefoniert – zu allen möglichen Themen. Das war anfangs eine grosse Herausforderung, weil ich nicht wusste, welche Fragen auf mich zukommen. Aber ich habe gelernt, wie ich freundlich und kompetent reagiere – auch wenn ich etwas abklären muss. Heute greife ich schneller zum Telefon, weil ich weiss: Viele Dinge lassen sich so effizienter klären. Ich bin auch entspannter in Gesprächen oder bei Abklärungen, die ich früher als schwierig empfunden hätte. 

Was war deine bisher grösste persönliche oder berufliche Erfolgserfahrung in der Lehre? 

Für mich ist die Schule ein Erfolg. Ich komme gut mit, habe gute Noten und verstehe den Stoff – das gibt mir ein gutes Gefühl fürs Qualifikationsverfahren (QV). Nachdem ich mich Anfang Lehre gegen die Berufsmittelschule (BMS) entschieden habe, nehme jetzt an einer freiwilligen Vorbereitung teil – falls ich mich später doch noch für die BMS entscheiden möchte. So bin ich vorbereitet, ohne Druck. 

Wie erlebst du das Zusammenspiel von Berufsschule und Arbeit? Hat sich dein Blick auf Theorie und Praxis verändert?

Am Anfang wusste ich oft nicht, wozu ich gewisse Dinge in der Schule lerne. Inzwischen sehe ich die Zusammenhänge klarer. Zum Beispiel bei der schriftlichen Kommunikation. Wir haben in der Schule geübt, wie man E-Mails kundenfreundlich formuliert – das hilft mir im Alltag enorm. Auch organisatorisch bin ich strukturierter geworden. Ich lege meine Schulunterlagen sauber ab und kann gezielt lernen. 

«Heute greife ich schneller zum Telefon – das spart Zeit und hilft oft mehr.»
Chloe, KV-Lernende bei der Allianz Suisse

Was nimmst du dir fürs dritte Lehrjahr vor – beruflich oder persönlich?

Ich möchte genug Zeit für die QV-Vorbereitung einplanen und mein Wissen festigen. Gleichzeitig freue ich mich auf meine neue Abteilung bei ELVIA, der Online-Tochtergesellschaft der Allianz Suisse. Ich will viel lernen – aber auch die Zeit geniessen. Mir ist wichtig, trotz Prüfungsstress Zeit mit Kolleginnen und Freunden zu verbringen. 

Wie bereit fühlst du dich auf den Endspurt deiner Lehre und die Abschlussprüfungen? Gibt es etwas, worauf du dich besonders freust oder worüber du dir Gedanken machst? 

Ich fühle mich insgesamt gut vorbereitet – aber ich weiss auch, dass noch Arbeit vor mir liegt. In einigen Fächern wie Französisch ist die Note schon fix, in anderen haben wir mit der Vorbereitung begonnen. Ich weiss, was auf mich zukommt – das gibt mir Sicherheit. Ich will einfach Schritt für Schritt lernen, ohne mich zu stressen.  

Ich freue mich besonders auf das IBK-Lager (interne Berufskunde) der Allianz in Brig. Dort werden wir mit anderen Lernenden die Themen rund um Personen- und Sozialversicherungen repetieren – und gleichzeitig viele neue Erfahrungen machen. 

Veröffentlicht am: 1.9.2025

Autor:in: Sibylle Zumstein

Steckbrief Chloe: Die Musikalische

Kampagne «mini Lehrzyt»

Der Kaufmännische Verband Schweiz begleitet die vier Lernenden Chloe, David, Dylan und Nari während ihrer Lehrzeit. Sie berichten zweimal jährlich über ihren Lehralltag und die Erfahrungen in der Schule und im Betrieb. Dabei erfahren wir, was sie sich von ihrer Lehrzeit erhoffen, mit welchen Herausforderungen sie konfrontiert werden und wie sie sich auf den Berufsalltag vorbereiten.

Die Lernenden haben ihre Lehre im August 2023 angefangen und arbeiten nach dem System der neuen KV-Reform. Neben dem Fokus auf Handlungskompetenzen eignen sie sich Fachwissen und Fähigkeiten an, die sie auch branchen- und berufsübergreifend einsetzen können. Damit ihnen nach der Lehrzeit alle Möglichkeiten offenstehen.

Jetzt entdecken! 

«mini Lehrzyt» – Eine Lehre fürs Leben

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