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Bildung, Forschung und Innovation sowie die Förderung des inländischen Fachkräftepotenzials sind wichtige Voraussetzungen für eine gesunde Wirtschaft. Um mit den wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Veränderungen mithalten und auf die Bedürfnisse des Arbeitsmarkts frühzeitig reagieren zu können, muss der hohe Qualitätsstandard und die Flexibilität der Schweizer Berufsbildung ebenso wie die internationale Wettbewerbsfähigkeit in den Bereichen Forschung und Innovation erhalten bleiben.

Forderung

Alle vier Jahre legt der Bundesrat im Rahmen seiner Botschaft zur Förderung von Bildung, Forschung und Innovation (BFI) strategische Ziele, Massnahmen sowie Finanz-​ und Rechtsbeschlüsse vor. Der Kaufmännische Verband Schweiz ist mit der inhaltlichen Stossrichtung der BFI-Botschaft 2025-28 grundsätzlich einverstanden und begrüsst insbesondere, dass die Weiterbildung vom Bundesrat als einer der drei Schwerpunkte der nationalen Förderpolitik festgelegt wurde. Bei der Finanzierung des Schwerpunkts Weiterbildung ist es aber klar, dass die gesetzten Ziele mit den vorgeschlagenen Mitteln nicht erreicht werden können. Auch bezüglich Governance im Bereich Berufsbildung sieht der Kaufmännische Verband eine Kurskorrektur als zwingend. Schliesslich müssen auch die Anstrengungen zur Erreichung des Ziels zum Sek II Abschluss priorisiert werden.

Analyse

Der Strukturwandel verändert die Arbeitswelt in atemberaubendem Tempo und gerade erfahrene Berufsleute sind auf rasche und flexible Weiterbildungsmöglichkeiten angewiesen. Deswegen ist die Schwerpunktsetzung im Bereich Weiterbildung in der aktuellen BFI-Botschaft dringend nötig.

Bei der Finanzierung des Schwerpunkts gibt es allerdings einige Fragezeichen: Wenn die vom Bundesrat budgetierten Ausgaben mit dem angestrebten Programm für 2023-2028 verglichen werden, erscheint die Umsetzung und Zielerreichung unrealistisch. Angesichts der Inflation und der laufenden Sparmassnahmen wird ein jährliches nominales Wachstum von zwei Prozent bestenfalls ausreichen, um bestehende Programme weiterzuführen, nicht aber um die gesteckten Ziele zu erreichen. Angesichts der Herausforderungen ist es falsch, jetzt im BFI-Bereich die Mittel zu kürzen und die Verantwortung zunehmend an die Kantone und den Arbeitsmarkt abzugeben. Der Bildungsbereich braucht in den nächsten Jahren stattdessen mehr Ressourcen, um die Chancen der Digitalisierung für die Schweiz optimal zu nutzen.

Im Bereich Berufsbildung ist es aus Sicht des Kaufmännischen Verbands Schweiz zentral, um das vom Bund festgelegte Ziel eines Sek II Abschlusses für 95 Prozent aller 25-Jährigen zu erreichen, dass sowohl Bund und Kantone vermehrt in der Förderung der EBA-Berufe einen Schwerpunkt setzen. Dies verlangt mehr finanzielle Mittel in diesem Bereich.

Schliesslich kritisiert der Kaufmännische Verband Schweiz die neu eingeführte Gremienstruktur, welche die Governance des Berufsbildungssystems eigentlich optimieren sollte. Die Abschaffung der EBBK führt hingegen zu einer Machtkonzentration einiger weniger Organisationen in der TBBK, welche vor allem die stark von der Digitalisierung betroffenen Berufen nicht unbedingt vertreten. Dieser Trend ist auch in der Weiterbildung zunehmend spürbar.

«Es braucht in der Berufsbildung eine moderne Organisation und Governance um den Herausforderungen des digitalen Strukturwandels entgegentreten zu können. Die weiterhin ausgebaute industrielle Logik in der Interessensvertretung ist gelinde gesagt nicht mehr zeitgemäss.»

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