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Bundesratsbericht zur zweiten Säule bestätigt zentrale Forderungen des Kaufmännischen Verbands Schweiz

​​29.10.2025​ – Der neue Bericht des Bundesrats zur Verbesserung der beruflichen Vorsorge greift zentrale Probleme in der zweiten Säule auf, die der Kaufmännische Verband Schweiz seit Langem adressiert – etwa bei der Vorsorge von Mehrfachbeschäftigten, der Eintrittsschwelle und dem Koordinationsabzug. Die Erkenntnisse bestätigen auch die jüngste Studie der HWZ Hochschule für Wirtschaft Zürich zur Pensionskassenabdeckung in kaufmännischen Berufen und im Detailhandel.

Der Bundesrat bestätigt mit seinem Bericht zum Postulat 23.4168 Rechsteiner die vom Kaufmännischen Verband Schweiz skizzierten Defizite in der zweiten Säule: «Die letzte AHV-Reform hat zwar zu einer Entlastung in der ersten Säule geführt, aber der Stillstand bei der Reform der zweiten Säule bleibt weiterhin besorgniserregend», sagt Sascha M. Burkhalter, CEO des Kaufmännischen Verbands Schweiz. Das aktuelle Vorsorgesystem ist auf Vollzeitarbeit ausgerichtet. «Das funktioniert nur dann gut, wenn jemand 45 Jahre lang Vollzeit arbeitet» so Burkhalter. Die Realität hat sich jedoch längst verändert. «Das Rollenbild, welches bei der Annahme des Dreisäulensystems in den 1970er Jahren als Vorlage galt, ist längst überholt und muss an die neuen Erwerbsrealitäten angepasst werden.» 

Mehrfachbeschäftigte systematisch benachteiligt 

Besonders gravierend sind die Folgen für Personen in Teilzeit- und Mehrfachbeschäftigungen. Sie werden in der heutigen Vorsorgelogik strukturell benachteiligt. Das hält der Bericht des Bundesrats fest. Die jüngste HWZ-Studie zur Pensionskassenabdeckung in kaufmännischen Berufen und im Detailhandel belegt diesen Missstand anhand konkreter Berufsfelder. «Mit unserer Studie haben wir den Finger auf den wunden Punkt gelegt», stellt Burkhalter fest. Als wirksamste Verbesserungsmassnahmen nennt der Bericht des Bundesrats eine Senkung der Eintrittsschwelle und des Koordinationsabzugs sowie den Wegfall der Unterscheidung zwischen Haupt- und Nebenerwerb. «Dies entspricht exakt den Punkten, die der Kaufmännische Verband Schweiz schon seit Langem fordert», ergänzt Burkhalter.  

Verbesserungsmöglichkeiten der beruflichen Vorsorge 

Stillstand ist keine Option mehr. Die gescheiterte Reform der zweiten Säule verschärft den finanziellen Druck auf die berufliche Vorsorge. «Die Politik muss handeln und sich endlich dem demografischen und gesellschaftlichen Wandel stellen», betont Burkhalter. «Die Senkung der BVG-Eintrittsschwelle, die Reduktion oder Abschaffung des Koordinationsabzugs oder die Anpassung des Koordinationsabzugs an den Beschäftigungsgrad sind wichtige Massnahmen, um mehr Personen in Teilzeit- oder Mehrfachbeschäftigungen am BVG-System teilnehmen zu lassen.»  

Dringender Handlungsbedarf  

Der Bericht des Bundesrats liefert eine solide Grundlage. «Jetzt braucht es politischen Willen», betont Burkhalter. Der Kaufmännische Verband Schweiz ruft die Politik auf, den Dialog rund um die Reform der zweiten Säule erneut aufzunehmen, neue Vorsorgelösungen für Personen in Teilzeit und Mehrfachbeschäftigungen sowie für Personen, die auf Abruf arbeiten, zu finden und die entsprechenden politischen Rahmenbedingungen zu schaffen, um höhere Beschäftigungsgrade zu begünstigen. Bis heute bleiben übergeordnete Ziele der gescheiterten BVG-Reform unerreicht: die Senkung des Umwandlungssatzes, die Abschaffung oder Reduktion des Koordinationsabzugs und die Entpolitisierung technischer Parameter. Burkhalter ist überzeugt: «Ein modernes Vorsorgesystem muss flexibel, generationengerecht und inklusiv sein – und alle Erwerbsrealitäten abbilden.»  

Weiterführende Informationen

HWZ-Studie: Pensionskassenabdeckung 

Die HWZ-Studie zur Pensionskassenabdeckung in kaufmännischen Berufen und im Detailhandel zeigt: Vorsorgelücken werden systematisch unterschätzt. Vor allem Frauen, Teilzeitangestellte und Mehrfachbeschäftigte sowie Personen, die auf Abruf arbeiten, fallen überdurchschnittlich oft unter die Eintrittsschwelle in die Pensionskasse – mit gravierenden Folgen für ihre Altersvorsorge.  
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Unterstützungsangebote 

Um die Vorsorgesituation von Kaufleuten und Arbeitnehmenden im Detailhandel zu verbessern, fordert der Kaufmännische Verband Schweiz gezielte Aufklärung und Sensibilisierung, neue Vorsorgelösungen und politische Rahmenbedingungen, die höhere Beschäftigungsgrade begünstigen. Ausserdem schliesst er sich ab 1.1.2026 als Trägerorganisation dem Frauendachverband alliance F für die Förderung der Plattform «Cash or Crash» an und erweitert sein bestehendes Mitglieder-Angebot mit zusätzlichen rabattierten Versicherungsoptionen.
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