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Sozialpartner fordern GE auf, sich zum Industriestandort Schweiz zu bekennen

Im Juni kündigte General Electric (GE) einen massiven Stellenabbau von 450 Stellen an. Durch das Konsultationsverfahren, welches der Kaufmännische Verband begleitet hat, konnten 40 Stellen gesichert werden. Somit streicht GE 410 Stellen an den Standorten Baden und Birr. Der Kaufmännische Verband als Sozialpartner kritisiert die Massnahme nach wie vor stark, da weiterhin keine klare Strategie des US-Konzerns in der Schweiz ersichtlich ist. Der Kaufmännische Verband fordert GE auf, möglichst viele Stellen zu erhalten und für alle betroffenen Mitarbeitenden eine sozialverträgliche Lösung zu finden.

29.10.2019

Gestern endete das Konsultationsverfahren bei General Electric (GE), welches aufgrund des im Juni 2019 angekündigten gravierenden Stellenabbaus eingeleitet wurde. Die GE-Arbeitnehmervertretung konnten dank den Konsultationsverhandlungen 40 Stellen sichern. Somit werden statt wie ursprünglich 450 Stellen nun rund 410 Stellen abgebaut. Davon werden 70 Stellen an das externe Unternehmen Infosys transferiert und 120 Personen haben seit Juni die betroffene GE Power Unit bereits verlassen. Daher werden ab Ende Januar 2020 rund 220 Kündigungen ausgesprochen werden. Besonders betroffen sind Büroangestellte in Baden (ca. 330 Stellen) in den Abteilungen Engenieering, Produktentwicklung und Abwicklung. In Birr werden ca. 80 Stellen gestrichen. Der Kaufmännische Verband, welcher das Konsultationsverfahren eng begleitet hat, kritisiert diesen gravierenden Stellenabbau nach wie vor stark.

Die betroffenen Mitarbeitenden fallen unter den ständigen Sozialplan von GE. Darin sind folgende Punkte enthalten: Unterstützung durch internes Job/Career Center ISB, Freistellung und Verlängerung der Kündigungsfrist bei erfolgloser Stellensuche, vorzeitige Pensionierungsmöglichkeiten (Brückenmodell ab 60 Jahren und vorzeitige Pensionierung ab 62 Jahren). GE geht davon aus, dass rund 40 Mitarbeitende für eine vorzeitige Pensionierung in Frage kommen. Der Kaufmännische Verband nimmt GE in die Pflicht, möglichst viele Stellen zu erhalten und für alle betroffenen Mitarbeitenden eine sozialverträgliche Lösung zu finden. Er fordert das Management von GE auf, eine klare Strategie zu kommunizieren, wie es auf die schwierige Marktsituation im Kraftwerkbereich reagieren und die Stellen bei der GE Power Unit in der Schweiz langfristig erhalten will.

Petition: «Rettet unsere Industrie!»

Nachdem GE im Juni 2019 den massiven Stellenabbau verkündete, startete die Personalvertretung von GE im September 2019, zusammen mit den Arbeitnehmerverbänden Kaufmännischer Verband, Angestellte Schweiz, Unia und Syna, eine Petition, um den weiteren Verlust von Know-how und Arbeitsplätzen aufzuhalten. Die Petition «Rettet unsere Industrie!» wurde von über 1900 Personen unterzeichnet und am 28. Oktober 2019 dem CEO von Power Services Europe überreicht. Sie erteilt den Auftrag an die GE-Geschäftsleitung, klare Strategien für den Industriestandort Schweiz festzulegen. 

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