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Welcher Lohn ist 2026 angemessen?

Eine gute Vorbereitung ist bei Lohnverhandlungen das A und O. Die Lohnempfehlungen des Kaufmännischen Verbands Schweiz bieten dafür die geeignete Grundlage. Sie richten sich an Arbeitnehmende und Arbeitgebende im kaufmännisch–betriebswirtschaftlichen Bereich sowie im Detailhandel.

Die Schweizer Wirtschaft präsentiert sich aktuell widerstandsfähig: Obwohl die Inflation weiterhin über dem Ziel der SNB liegt, bewegt sie sich auf moderatem Niveau, und die Arbeitslosenquote bleibt mit knapp 3% niedrig im Vergleich zum europäischen Umfeld. Gleichzeitig sind geopolitische Unsicherheiten – insbesondere protektionistische Tendenzen und unklare Handelspolitiken in den USA – spürbar und drücken auf das Investitionsklima und den gesamtwirtschaftlichen Optimismus, wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich (KOF) festhält. Gleichzeitig zeigt die KOF-Investitionsumfrage aus dem Frühling einen Investitionsboom bei Unternehmen ab 2026: ein deutliches Bekenntnis der Unternehmen zu Ausbau und Modernisierung. 

Der Schweizer Wirtschaftsstandort profitiert weiter von einer steigenden Produktivität – besonders in Grossunternehmen. Im Schnitt steigt die Arbeitsproduktivität in der Schweiz seit 2008 pro Jahr um 1%. Das bedeutet: Die Wertschöpfung pro geleistete Arbeitsstunde nimmt jährlich zu.

Immer produktiver – aber nicht mehr Lohn

Arbeitnehmer:innen werden also immer produktiver – bestenfalls durch Effizienzsteigerung, zunehmend auch durch Automatisierungen im Büro sowie im Produktions- und Dienstleistungsbereich. Doch eine Lücke klafft: Die Reallohnentwicklung hält mit dieser Dynamik nicht Schritt. Denn die höhere Wertschöpfung schlägt sich nur begrenzt in höheren Löhnen für die Mitarbeitenden nieder.

Doch welchen Lohn können die Angestellten fordern? Ob im Bewerbungsprozess oder beim jährlichen Lohngespräch: Lohnverhandlungen sind anspruchsvoll und erfordern eine sorgfältige Vorbereitung sowie taktisches Geschick im Dialog. Der Ratgeber «Lohnempfehlungen» des Kaufmännischen Verbands Schweiz und sein Merkblatt «Das Lohngespräch» liefern die Grundlagen, um realistische Lohnforderungen zu stellen.

Die Lohnempfehlungen des Kaufmännischen Verbands Schweiz basieren auf der offiziellen Lohnstrukturerhebung des Bundesamts für Statistik (BFS). Dabei werden die vom Verband empfohlenen Mindestlöhne und eine sinnvolle Lohnentwicklung berücksichtigt. Pro Funktions- und Altersstufe erscheint eine Lohnbandbreite, in deren Rahmen sich ein Lohn beziehungsweise eine Lohnforderung je nach Branche, Arbeitserfahrung oder Betriebsgrösse einordnen lässt.

Gerade in einer sich wandelnden Arbeitswelt gilt: Wer in die Kompetenzen seiner Mitarbeitenden investiert, stärkt nicht nur die individuelle Entwicklung, sondern auch die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit des Unternehmens. Weiterbildung und gezieltes Upskilling gehören daher zu den zentralen Hebeln für einen nachhaltigen Unternehmenserfolg. Sie schaffen die Voraussetzungen, damit Mitarbeitende den steigenden Anforderungen gewachsen sind – und mit gutem Grund eine faire Entlöhnung erwarten dürfen.

Erstmals veröffentlicht am: 23.9.2025
 

Autor:in: Michel Lang

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